Bauen in Lippramsdorf Ralf Mertmann wünscht sich mehr Unterstützung für bauwillige Familien

Ralf Mertmann wünscht sich mehr Unterstützung für bauwillige Familien
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In Lippramsdorf, Halterns zweitgrößter Ortsteil nach Sythen, setzt eine rege Bautätigkeit ein. Auf der früheren Hofstelle Brosthaus beginnen im Oktober die Erschließungsarbeiten, an der Stigthaube (Birkenallee/St. Florian-Straße) stehen die ersten Rohbauten und an der Jahnstraße im Schabbrink wird Ende September das Firmengebäude Stegemann für ein neues Wohnquartier abgerissen. Alles ist in Händen des Lippramsdorfer Bauunternehmens Mertmann.

„Das Bauen ist im Vergleich zu den letzten drei Jahren um 20 bis 40 Prozent teurer geworden“, bedauert Geschäftsführer Ralf Mertmann. Deshalb werde ein Hausbau heute sehr gut überlegt. Gestiegene Baukosten, gestiegene Zinsen, Unsicherheiten wegen des angekündigten Heizungsgesetzes - das seien Rahmenbedingungen, die den Wunsch nach Eigentum beeinflussten. „Ich wünsche mir, dass Familien, die bauen und die Immobilie auch selber nutzen wollen, günstigere Darlehen bekommen“, sagt Ralf Mertmann.

Gab es bislang für das Baugebiet Brosthaus eine Warteliste, sind aufgrund der Unsicherheiten einige Bauwillige zunächst einmal wieder von ihrem Bauvorhaben abgerückt. Auf der alten, gut 6400 Quadratmeter großen Hoffläche entstehen drei Mehrfamilienhäuser mit fünf, sechs und sieben Wohneinheiten.

Außerdem sind auf sechs Grundstücken Einfamilien- und/oder Doppelhäuser möglich. Die Grundstücksgrößen variieren zwischen 300 und 600 Quadratmetern.

In diesem Baugebiet zwischen Schule und Kindergarten wird möglicherweise eine Besonderheit realisiert.

Ein Plan vom Baugebiet Hof Brosthaus
Ein Blick auf das Baugebiet Hof Brosthaus: Links und vor Kopf entstehen Einfamilien- und Doppelhäuser, entlang des Pastoratswegs drei Mehrfamilienhäuser. Die Eigentumswohnungen mitten im Ort sind begehrt. © Bauunternehmen Mertmann

An einem der Mehrfamilienhäuser hat eine Investorin Interesse bekundet. Sie möchte sieben altengerechte Wohnungen mit Pflegeanbindung schaffen.

Im Oktober, spätestens im November beginnen die Erschließungsarbeiten. Sie dauern vier Monate, danach werden als erstes die Mehrfamilienhäuser gebaut. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist laut Ralf Mertmann hoch. Mehrere Wohnungen seien bereits reserviert.

Auch Erbpacht ist möglich

Die neuen Häuser gruppieren sich um einen Dorfanger, um Quartierscharakter zu schaffen. Geprägt ist die Fläche von alten Hofeichen, fünf weitere Bäume werden in Abstimmung mit einer Landschaftsarchitektin noch gepflanzt. Auf externen Grundstücken pflanzt das Bauunternehmen zehn weitere Bäume als Ausgleich für gefällte kranke Eichen auf dem Hof Brosthaus.

Die Grundstücke kosten zwischen 350 und 400 Euro pro Quadratmeter, auch ein Kauf auf Erbpacht ist möglich. Die Preise für Eigentumswohnungen bewegen sich zwischen 4000 und 4500 Euro pro Quadratmeter.

Wenige hundert Meter weiter entsteht das Wohngebiet Stigthaube. Die ersten Häuser an der St. Florian-Straße sind rohbaufertig, entlang der Birkenallee laufen gerade die Kanalbauarbeiten. Außerdem muss am Übergang zwischen Grundstücken und Ackerland laut politischem Beschluss ein Wall mit Grüngürtel aufgeschüttet werden. Er soll Ende des Jahres fertig sein.

Anfang des Jahres 2024 beginnt die Bautätigkeit. Einige Grundstücke sind in privatem Besitz, fünf vermarktet die Bauunternehmung Mertmann, vier davon sind reserviert. Auf Wunsch kann auch hier auf Erbpacht gebaut werden.

Plan vom neuen Baugebiet zwischen Antoniusweg und Jahnstraße
Auf dem ehemaligen Firmengelände von Landmaschinen Stegemann werden Einfamilien- und Reihenhäuser gebaut, außerdem ein Haus mit sechs Eigentumswohnungen. © Bauunternehmen Mertmann

Im Ortsteil Schabbrink reißt das Unternehmen Mertmann ein altes Firmengebäude ab, um hier zwei Einfamilienhäuser, vier Reihenhäuser mit Grundstücksgrößen zwischen 132 und 225 Quadratmetern zu errichten. Ein Grundstück für ein Einfamilienhaus ist bereits vergeben, das andere ist reserviert.

Vorteil: Gute Infrastruktur

Schreckte früher der Bergbau und seine Folgen mit Bergschäden eher ab, in Lippramsdorf zu bauen, ist der Ortsteil heute wieder als Wohnort sehr beliebt. Ralf Mertmann verweist auf die Stärken Lippramsdorfs mit Arztpraxis, Apotheke und Einzelhandel, Schule und zwei Kindergärten, toller Gastronomie, einer guten Anbindung sowohl ans Münsterland und als auch ans Ruhrgebiet sowie sehr aktiven Vereinen. Viel Lebensqualität also, der er bei der Vermarktung gern ins Spiel bringt.

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