13,8 Prozent – so groß in der Stromanteil aus Windkraft, der 2023 ins nordrhein-westfälische Stromnetz eingespeist wurde. Laut dem Statistischen Landesamt (IT.NRW) ist der Anteil damit um fünf Prozentpunkte gegenüber 2022 (8,8 Prozent) gestiegen. Und: Mehr als die Hälfte der 23.223 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energieträgern stammte 2023 aus Windrädern. Laut vorläufiger Daten waren es im ersten Quartal 2024 sogar mehr als zwei Drittel.
Am 31.12.2022 standen laut einer interaktiven Karte des Statistischen Landesamtes 22 Windkraftanlagen in Haltern. Der Kreis RE bestätigte diese Zahl auf Nachfrage. Die Stadtwerke gaben im Rahmen einer älteren Recherche an, dass es in Haltern 28 Windräder gibt. Wie es zu dieser Diskrepanz kommt, konnten die Stadtwerke am Dienstag bis Redaktionsschluss nicht sagen.

Auf 1.000 Halternerinnen und Halterner kommen laut IT.NRW 0,58 Windräder. Im Kreisvergleich belegt die Seestadt damit den ersten Platz – mit Abstand. Die nächstgrößte Windrad-Dichte gibt es in Dorsten und Waltrop mit jeweils 0,17 Windrädern pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Schlusslicht bilden Recklinghausen (0,04) und Herten (0,03). Auch in absoluten Zahlen hat keine Stadt im Kreis RE mehr Windräder als Haltern.
Erstes Windrad im Jahr 2000
Das erste Windrad taucht auf der Karte im Jahr 2000 bei Lavesum auf. 2004 folgt das nächste bei Sythen und 2005 in der Hohen Mark. Die drei Windräder liegen laut IT.NRW in der Kategorie mit der geringsten installierten Leistung zwischen 0,3 und 1.000 kW. Erst 2011 wird ein viertes Windrad in der Nähe von Lippramsdorf installiert, das in die zweitgrößte Kategorie fällt und damit eine installierte Leistung zwischen 2.000 und 4.000 kW hat.
2016 und 2017 tauchen drei weitere Windräder auf der Karte auf, wieder bei Lippramsdorf und in der zweitgrößten Kategorie. Ein Jahr später gibt es gleich neun neue Windräder zwischen Sythen, Lavesum und Haltern-Mitte. Während im Jahr 2019 nördlich von Lippramsdorf zwei weitere Windräder aufgestellt werden, verschwindet das erste Windrad Halterns, das im Jahr 2000 bei Lavesum aufgestellt wurde.
Bis heute 22 Windkraftanlagen
Seit 2020 sind sechs weitere Windräder hinzugekommen: zwei am Alten Postweg, südöstlich von Hullern, eins zwischen Flaesheim und Hullern, eins im Norden von Lippramsdorf und zwei am Bornweg, nördlich von Lippramsdorf. Diese sind die ersten Windräder in Haltern, die in die größte Kategorie fallen, also eine installierte Leistung zwischen 4.000 und 5.700 kW haben.
Hinweis
Der Statistische Landesbetrieb weist darauf hin, dass bei der Monatserhebung über die Stromein- und -ausspeisung bei Netzbetreibern alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in NRW erfasst werden, die Strom erzeugen und in das öffentliche Netz einspeisen. Nicht enthalten seien Strommengen, die vor Ort erzeugt und direkt verbraucht werden, beispielsweise Strom von Industriekraftwerken.