Wildschutzzaun am Bossendorfer Damm Straßen.NRW blockt CDU-Antrag ab

Straßen.NRW blockt CDU-Antrag zum Wildschutzzaun am Bossendorfer Damm ab
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Im Frühjahr 2020 hatte Straßen.NRW am Bossendorfer Damm (L 612) auf die hohe Zahl an Wildunfällen reagiert. Zwischen der Anschlussstelle zur A 43 (Kreuz Marl-Nord) und der Ausfahrt Recklinghäuser Straße errichtete der Landesbetrieb einen Wildschutzzaun.

Die CDU Flaesheim kritisierte die Maßnahme als nicht ausreichend. Noch im selben Jahr wurde eine Verlängerung des Schutzzauns bis nach Flaesheim gefordert. Jagdpächter hätten auch im 2. Abschnitt der L 612 einen Wildunfall-Schwerpunkt ausgemacht, hieß es damals. Straßen.NRW hat den Antrag zunächst einmal ausgebremst.

„Bislang ist der Abschnitt des Bossendorfer Damms zwischen Flaesheimer Straße und Abfahrt Recklinghäuser Straße hinsichtlich einer möglichen Unfallhäufung unauffällig“, sagte Nadia Leihs auf Anfrage. Die Sprecherin des Landesbetriebs erklärte die weitere geplante Vorgehensweise.

Demnach werde nach dem Bau eines Wildschutzzauns zunächst grundsätzlich fünf Jahre abgewartet, wie das Wild auf den Zaun reagiere. Es gehe darum, festzustellen, welche neuen Wege es sich suche.

„Wenn dann eine Wildunfall-Häufigkeit im zweiten Abschnitt des Bossendorfer Damms festgestellt wird, könnte Straßen.NRW aktiv werden“, so Leihs. „Bei entsprechenden Hinweisen würden wir natürlich auch vorher agieren.“ Das sei in puncto Bossendorfer Damm aber nicht der Fall.

Neun Wildunfälle in 2022

Die Kreispolizei Recklinghausen meldet für das Jahr 2022 insgesamt neun Wildunfälle am Bossendorfer Damm. Dabei habe es jeweils ausschließlich Sachschäden gegeben, Personen seien nicht verletzt worden, erklärte Sprecher Andreas Lesch. 2023 seien bis einschließlich Juni sechs Wildunfälle in diesem Bereich gezählt worden. Wieder seien die betroffenen Verkehrsteilnehmer unverletzt geblieben.

Ein Drittel aller Wildunfälle im Kreis Recklinghausen und der kreisfreien Stadt Bottrop, die zum Bezirk des Recklinghäuser Polizeipräsidiums zählt, ereignet sich laut Lesch auf Halterner Stadtgebiet. Die Gesamtzahl der Wildunfälle in der Seestadt betrug 2022 insgesamt 235, im Folgejahr bis einschließlich Juni 121.

Wie der Polizeisprecher weiter mitteilte, liege die Zahl der Wildunfälle in Haltern an Weseler Straße, Granatstraße und Hullerner Straße deutlich höher als am Bossendorfer Damm.

Unfallschwerpunkt?

Eine Unfallstelle gelte erst dann als Unfallschwerpunkt, wenn sich dort innerhalb eines Jahres drei ähnliche Unfälle ereigneten. Zudem müsse dabei jeweils mindestens eine Person leicht oder schwer verletzt oder gar getötet worden sein oder es müsse ein Straftatbestand oder eine Ordnungswidrigkeit vorliegen.

Straßen.NRW-Sprecherin Nadia Leihs sieht aktuell keinen Anlass für eine Verlängerung des Wildschutzzauns am Bossendorfer Damm. In eineinhalb Jahren aber werde der Sachverhalt geprüft. „Wir müssen erst verlässliche Zahlen der Polizei abwarten.“

  • Unfallstelle sichern: Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen, sicheren Bereich aufsuchen.
  • Der Unfall muss der Polizei (110) gemeldet werden. Das ist auch wichtig, um bei der Versicherung eventuelle Ansprüche auf Leistungen geltend machen zu können.
  • Am Unfallort auf das Eintreffen der Polizei warten.
  • Das verletzte, auch tödlich verletzte Wild darf nicht mitgenommen werden.
  • Das Bergen des Tieres ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters. Dieser wird im Regelfall von der Polizei verständigt.

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