Bislang unbekannte Täter haben erneut in Haltern Brötchen im Straßengraben entsorgt. An der Halterner Straße zwischen Haltern und Marl wurden sie diese Woche unter anderem in Höhe der Halter Pforte entdeckt. Zuvor waren Mitte November an der Granatstraße haufenweise Brötchen weggeworfen worden.
Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) haben die aufgeweichten Semmel inzwischen eingesammelt. Diese waren aufmerksamen Bürgern aufgefallen, die sich dann bei der Stadt Haltern gemeldet hatten. Da Straßen.NRW allerdings für die Pflege der Halterner Straße als Landesstraße zuständig ist, wurde die Meldung von der Stadt an den Landesbetrieb weitergegeben.
„Seit mehr als einem Jahr stehen die Behörden im Kreis Recklinghausen immer wieder vor dem gleichen Bild“, erklärt Straßen.NRW-Sprecherin Nadia Leihs auf Anfrage. In den letzten Monaten wurden in vielen Städten des Kreises Recklinghausen große Mengen an illegal entsorgten Brötchen am Straßenrand gefunden. Erste Fälle gab es bereits im November 2021 in Datteln und Oer-Erkenschwick. Im Laufe des vergangenen Jahres warfen die Unbekannten ihre Brötchenberge dann auch in Marl, Recklinghausen und eben auch in Haltern rücksichtslos in die Natur.
„Es betrifft Landes-, Bundes- und Kreisstraßen“, sagt Leihs weiter. Der Landesbetrieb gibt die Vorfälle jeweils an die zuständigen Straßenmeistereien weiter, deren Mitarbeiter sich schließlich um die ordnungsgemäße Entsorgung kümmern.
Anzeige erhoben
Der Kreis Recklinghausen bringt diese Vorfälle an Kreisstraßen immer zu Anzeige, hatte dessen Sprecherin Lena Heimers kürzlich gegenüber der Halterner Zeitung erklärt. Zu einem Erfolg hat das aber noch nicht geführt - eine Spur, die zu dem oder den Verursachern führt, gibt es bislang noch nicht.
Nadia Leihs warnt erneut vor den schwerwiegenden Konsequenzen, die die Brötchen für Tiere und auch den Straßenverkehr haben können. Denn zum einen vertragen Wildtiere die Brötchen nicht - insbesondere wenn sie aufgeweicht sind. Zum anderen steigt das Risiko von Zusammenstößen, wenn Wild durch die Brötchen angelockt wird. Verheerende Unfälle seien da nicht ausgeschlossen. Die Brötchen werden meistens nah am Straßenrand entsorgt.
Appell an die Bürger
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW bittet die Bürger, aufmerksam zu bleiben. Nadia Leihs appelliert: „Sollte jemand etwas beobachten oder Hinweise zum Verursacher haben, melden Sie dies bitte umgehend.“ Warum jemand auf die Idee kommt, Brötchen in diesen Mengen an der Straße wegzuwerfen, kann sie sich indes nicht erklären. Kreis und Landesbetrieb sind sich einig: „Es gibt sicherlich weitaus Besseres, was man mit diesen frischen Lebensmitteln tun kann.“