Sie sprechen von Protest, nicht von Streik, denn „wir stellen uns auch mit dem Rücken zur Wand unserer Verantwortung gegenüber den Patienten“. Und doch fühlen sich die Mitarbeitenden auch des St. Sixtus-Hospitals iN Haltern von der Bundesregierung „im Stich gelassen“ und gehen am Mittwoch (20.9.) teilweise auf die Straße.
Susanne Minten, Geschäftsführerin der KERN Katholische Einrichtungen Ruhrgebiet Nord GmbH, zu der seit Kurzem auch die vier KKRN-Krankenhäuser St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten, St. Sixtus-Hospital Haltern, Marien-Hospital Marl und Gertrudis-Hospital Westerholt gehören, wird in einer Mitteilung wir folgt zitiert: „Wir Krankenhausträger wollen unserem Personal die kommende Tariferhöhung zahlen. Doch die Bundesregierung lässt die Kliniken im Stich, statt ihre Pflicht zu erfüllen und selbst getroffene Vereinbarungen umzusetzen.“
Minten geht davon aus, dass am Mittwoch mindestens 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kürzlich gegründeten Krankenhaus-Gesellschaft an der Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag teilnehmen.
Hintergrund des Ärgers: Die Bundesregierung hat mit den Gewerkschaften Tariferhöhungen für den öffentlichen Dienst und damit auch für das Krankenhauspersonal ab 2024 ausgehandelt. Die Erhöhung um rund zehn Prozent ist auch aus Sicht der KERN-Geschäftsführung vollkommen verdient. „Doch erst verweigert die Bundesregierung den Kliniken einen echten Inflationsausgleich. Und nun lässt sie die Krankenhäuser mit dieser Tariferhöhung allein“, sagt die Geschäftsführerin.
„Wir fordern die dauerhafte, vollständige Finanzierung der Tariferhöhung. Ansonsten geraten die Kliniken wirtschaftlich in Not.“
Corona-Pandemie und Inflation haben die Finanzreserven der Krankenhäuser laut Minten aufgezehrt: „Erste Kliniken melden Insolvenz an. Gesetzliche Vorgaben verhindern kostendeckende Preiserhöhungen – das lässt aktuell wenig bis keinen Spielraum, um 2024 die höheren Tarife an das Krankenhauspersonal auszuzahlen.“
Das lasten die Krankenhausträger der Bundesregierung und vor allem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an.
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