Auf der Wehrstraße 1 in Haltern steht ein denkmalgeschütztes Haus. Das gut 400 Jahre alte Klinkerfachwerk-Gebäude erregt derzeit Aufmerksamkeit: Grund ist die wunderschöne Weihnachtsdekoration außen und in den Fenstern. Sie besticht mit ihrem altmodischen Charme.
Ulla Bickhove wohnt in diesem Haus. Ihre besondere Vorliebe: Dekorieren. Ihre Söhne helfen ihr dabei gern. Im Alter werde eben manches schwieriger, sagt die 83-Jährige. Immerhin seien es jährlich rund zehn Kisten voller Deko, die sie in ihrem Haus zur Weihnachtszeit verteilt.
In jedem Raum, auf jeder Fensterbank und selbst an der Treppe und an den Wänden finden sich die liebevoll arrangierten Figuren, Kerzen und Bilder. Im Eingangsbereich im Flur steht sogar eine große Krippe. Ihr Sohn habe dafür extra einen speziellen Tisch gebaut, erzählt sie stolz.

Dekorieren mit viel Fantasie
Seit etwa zehn Jahren wohnt Ulla Bickhove an der Wehrstraße. Vorher lebte die Rentnerin in Sythen. Eine besondere Vorliebe fürs Dekorieren habe sie schon immer gehabt. Ulla Bickhove weiß aus Erfahrung: „Gute Weihnachtsdeko muss nicht viel Geld kosten, man muss einfach nur viel Fantasie haben."
Für Ulla Bickhove kein Problem. „Damals in Sythen“, sagt sie, „habe ich für meine Enkelkinder einen Adventskalender aus dekorierten Blumentöpfen auf der gesamten Treppe im Flur gemacht.“ Jede Treppenstufe bot dabei ein neues Türchen mit „süßem und auch nützlichem Zeugs".

Abends zündet Ulla Bickhove die Kerzen in den Fenstern an. Sie beleuchten die umfangreiche Deko. Vieles davon hat die 83-Jährige selbst gebastelt oder bemalt. Lieblingsstücke gibt es einige. „Hinter jedem einzelnen Dekoartikel steckt eine ganz eigene Geschichte“, sagt Bickhove.
Besonders gerne mag sie aber ihre Krippe, die Hirsche im Küchenfenster sowie die Nussknacker. „Ich liebe Nussknacker“, erklärt sie.
Neue Deko kaufen will die Halternerin nicht mehr. „Ich habe so viel, da muss ich einfach nur umdekorieren.“ Kitschig darf der Schmuck aber niemals sein.
„Plastik mag ich zum Beispiel nicht.“ Das meiste ist aus Holz. Die Farbe Rot passe dabei natürlich besonders gut zu Weihnachten.
Das Dekorieren bedeutet Ulla Bickhove sehr viel. Es sei nur schade, dass hin und wieder auch etwas von der Deko gestohlen werde. Zum Beispiel die Äpfel in den Blumenkästen draußen.
Viele Blicke in die Fenster
Bei Ulla Bickhove werfen viele Passanten gerne einen interessierten Blick auf die Fenster. Ein Mann habe dabei schon einmal mit der Hand „Daumen hoch“ gezeigt, ein anderer Spaziergänger habe gefragt, ob er sich die Deko näher ansehen dürfe. „Ein älterer Herr mit einem Hund hat sogar einmal angeklingelt und gefragt, ob er die Krippe im Flur sehen und Fotos machen darf. Er hat sich so über die Krippe gefreut.“
Auch die Nachbarn schätzen Ulla Bickhoves Weihnachtsdeko. „Sie warten schon immer darauf, was ich wieder Schönes mache.“
Plötzlich klingelt es an der Tür. Ein Nachbar. Winfried Krause fragt, ob er sich die die aktuelle Deko ansehen kann. „Ganz toll finde ich das, was Ulla da macht“, sagt er. „Und jedes Jahr wird’s immer noch schöner.“
Ein Video vom geschmückten Haus finden Sie unter halternerzeitung.de