„Ja, wir sind total weihnachtsverrückt.“ Das geben Tanja und Guido Hartmann unumwunden zu. Aber das Ehepaar hat auch großen Spaß daran, anderen eine Freude zu bereiten. Mit einer riesengroßen Weihnachts-Miniaturwelt in einem ehemaligen Hühnerstall in einem Halterner Wohngebiet, an der sie seit September bastelten, haben sie in diesem Jahr erneut einen Rekord aufgestellt.
Die Ausstellungsfläche für ihre farbenprächtige, fantasie- und stimmungsvolle Winterlandschaft ist von acht auf zwölf Quadratmeter gewachsen. „Jedes Jahr kommen neue Ausstellungsstücke hinzu“, sagt Guido Hartmann. Einige sind im Zentrum der kleinen verträumten Welt aufgebaut - eine weihnachtliche Orangerie, ein Ballsaal und ein großer Nikolausturm. An anderer Stelle schweben neuerdings die Gondeln einer nostalgischen Seilbahn über winterliche Landschaften.

Einfach eintauchen
„Hier werden auch Erwachsene wieder zum Kind“, weiß Tanja Hartmann. Der Betrachter möchte in die friedliche, verschneite Miniaturwelt eintauchen. „Man lässt sich hier eben sehr schnell einfangen.“ Tanja Hartmann lacht.

Auf mehreren Ebenen sind die kleinen Welten angeordnet. Gleich zwei Nordpole sind besonders für die ganz Kleinen im Untergeschoss der Anlage aufgebaut. Darüber gibt es Elfendörfer, Jahrmärkte, den Halterner Markt mit Schlittschuhbahn, Siebenteufelsturm und Rathaus, Bergdörfer und vieles mehr zu entdecken.
200 kleine Häuser
Insgesamt sind an die 200 Häuser und rund 400 Figuren in dieser Welt untergebracht. Unmöglich, alle bei einem einzigen Besuch bewusst wahrzunehmen. Und deswegen kommen Nachbarn mit ihren Kindern, Freunde, Bekannte oder eben auch Menschen, die die Hartmanns nicht persönlich kennen, aber von der wundervollen Welt gehört haben, auch gleich mehrmals vorbei.
,„Hier ist jeden Tag etwas los“, sagt Guido Hartmann. Deswegen ist es eigentlich auch ein soziales Projekt geworden.
„Wir machen das gerne. Das ist für uns der Geist der Weihnacht. Wir schaffen die Möglichkeit, dass andere Spaß haben“, sagen die Hartmanns. Wer sich ihre Weihnachtswelt anschaut, versteht, was sie damit meinen.
Zigtausende klitzekleine LED
Jedes Haus, jedes Karussell hat ein eigenes Stromkabel bekommen und wird über einen Computer gesteuert. „In meinem früheren Leben war ich Elektriker“, schmunzelt Guido Hartmann. Der IT-Fachmann hat in den acht verschiedenen Sektoren gut 400 Meter Kabel verbaut. „Hier kann ich beide Berufe so richtig ausleben.“
Die einzelnen Bereiche der künstlichen Welt können per Knopfdruck zum Leben erweckt werden. Dann leuchten zigtausende klitzekleine, bunte Leuchtdioden.
Weil die elektrische Spannung ziemlich klein ist, kostet der Betrieb der Anlage maximal zehn Euro pro Monat. „Das hält sich in Grenzen“, sagt der Elektriker.

Voraussichtlich bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige), täglich von 17 bis 21 Uhr, kann die sehenswerte Ausstellung besucht werden. „Wer will, darf kommen“, erklärt Guido Hartmann. Zwar wolle man das Angebot nicht groß aufziehen, „aber wegschicken werden wir auch niemanden“.
Leicht zu finden
Zu übersehen ist der ehemalige Hühnerstall am Drosselweg nicht. Ein großer beleuchteter Stern, ein Weihnachtsbaum, überdimensionierte Zuckerstangen, ein großer Schlitten und ein paar hundert Meter Lichterkette schmücken Grundstück und Gebäude.
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