Die Sommer der vergangenen Jahre waren geprägt durch zu große Trockenheit. Das ließ sich in Haltern deutlich auch immer wieder an den niedrigen Pegelständen in den Stauseen ablesen. Zwar war die Trinkwasserversorgung bisher nicht gefährdet, aber die Gelsenwasser AG als Wasserversoger der Region sieht sich im neuen Geschäftsbericht vor großen Herausforderungen.
„Die Ressource Wasser gerät zunehmend unter Druck. Durch den Klimawandel werden die Zusammenhänge zum Schutz des Wassers und dem Umgang mit den Ergebnissen immer globaler, auch wenn die Auswirkungen und der Handlungsbedarf regional sehr unterschiedlich ausfallen können. Alle Wassernutzungen in Stadt und Land und deren Wasserbedarf müssen daher laufend an die veränderten Bedingungen angepasst werden“, heißt es dort.
Niederschlagsdefizit in 2022
Nur im April sei 2022 in Haltern eine durchschnittliche Regenmenge gefallen. Insgesamt betrage das Niederschlagsdefizit im Kalenderjahr 2022 in Haltern rund 100 mm gegenüber dem langjährigen Erfahrungswert von 1961 bis 1990. „Ab Juni setzte als Folge des trockenen Sommerwetters die Abstauphase in Haltern ein. Zudem musste ab August der Füllstand der Talsperre Hullern für Instandsetzungsarbeiten abgesenkt werden“, heißt es im Geschäftsbericht weiter.

Durch den menschengemachten Klimawandel würden diese Herausforderungen in Zukunft noch intensiver, so der Bericht. Gelsenwasser arbeite deshalb gemeinsam mit den unmittelbaren Kooperationspartnern, aber auch auf Verbandsebene, an konzeptionellen Ansätzen, die wesentliche Handlungsansätze bündeln.
Insgesamt setzt sich das Unternehmen dafür ein, dass eine systematische Erfassung und Steuerung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen erfolgt.
Gestiegene Betriebskosten
Durch die Turbulenzen an den Energiemärkten vor allem in Folge des Ukrainekriegs hat sich der Konzernjahresüberschuss des Gesamtunternehmens von 114,4 Millionen Euro in 2021 auf 82,1 Millionen Euro in 2022 verringert. Die schwierige Energiemarktlage habe auch im Wasserwerk Haltern zu drastisch gestiegenen Betriebskosten aufgrund erhöhter Strompreise geführt.

Die Gelsenwasser AG und ihre vollkonsolidierten Tochtergesellschaften (zusammen der Gelsenwasser-Konzern) versorgen Haushalte, Gewerbe, öffentliche Einrichtungen, Industrie und benachbarte Versorgungsunternehmen mit Trink- und Betriebswasser sowie mit Erdgas, Strom und Wärme. Darüber hinaus erfüllen die Gesellschaften Aufgaben der Abwasserentsorgung und bieten versorgungsnahe Dienstleistungen an.
Schwerpunkte des inländischen Versorgungsgebiets sind das Ruhrgebiet, das Münsterland, der Niederrhein, Ostwestfalen und das angrenzende Niedersachsen.
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