Was man in Haltern gemacht haben sollte (3) Spannende Geschichte im Römermuseum

Was man in Haltern gemacht haben sollte (3): Römermuseum
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Ist man nicht aus Haltern oder auch nicht hier zur Schule gegangen, dann weiß man vermutlich wenig bis gar nichts über die antike Geschichte der Stadt. Die ist Jahrtausende alt und schlummert zum Teil noch im Boden der Region. Das, was über die Zeit schon ausgegraben wurde, können Besucher im Römermuseum bestaunen, das im letzten Jahr seinen 30. Geburtstag gefeiert hat.

Technik hilft beim Entdecken

Von außen ziemlich unscheinbar, gerade wenn man vom Parkplatz aus schaut, warten die echten Schätze im Inneren. Anders als in anderen Museen, setzt das Römermuseum darauf, die Geschichte der Römer in Haltern für Besucher erlebbar zu machen.

Zwar gibt es auch hier die klassischen Glasvitrinen im großen und hell gestalteten Ausstellungsraum, aber warten an einigen Exponaten auch besondere technische Gimmicks. So lässt sich die Nachbildung eines echten römischen Totenbetts mithilfe einer App zum Leben erwecken.

Besonders eindrucksvoll ist ein Blick unter den "VR-Helm", mit dem sich die Besucher direkt in das ehemalige Römerlager in Haltern versetzen lassen können. Inklusive Vogelperspektive auf das römische Heer, dass sich einst in Haltern ansiedelte.

Ein Mann trägt römische Soldatenkleidung und steht vor einer Holztreppe
Besucher können im Römermuseum die Montur eines römischen Soldaten anprobieren. © Luka Berheide

Soldatenkleidung zum Anziehen

Beim Blick über die Glasvitrinen fallen auch die vielen kleinen Playmobil-Figuren auf, die sich aufgereiht durch den ganzen Ausstellungsraum ziehen. Die sollen die drei Legionen symbolisieren, die in der Schlacht im Teutoburger Wald von den Germanen vernichtend geschlagen wurde.

So richtig wird das Gefühl von Antike komplettiert, wenn man sich die Kleidung eines römischen Soldaten auch selbst einmal anzieht. Dafür gibt es im Museum ein Outfit zum Anprobieren, mit Tunika, Kettenhemd und authentischem Helm. Kommen dann noch Schild und weitere Ausrüstung dazu, hat man schnell 30 Kilogramm Gewicht zugelegt.

Historisches Aliso-Holztor

Eine große Holzmauer mit begrünten Gräben
Etwa so sah das Aliso-Tor zur Zeit der Römer in Haltern aus, vollständig aus Eichenholz. © Luka Berheide

Hat man im Inneren alles gesehen, dann warten weitere Highlights im Garten des Römermuseums. Ein kurzer Pfad um das Gebäude herum führt zur maßgetreuen Rekonstruktion des antiken Aliso-Tors mit Teilen der enormen Holzmauer, die vor tausenden Jahren das römische Lager in Haltern geschützt hat.

156 Meter ist das ganze Konstrukt lang und alleine der Torflügel wiegt 500 Kilogramm. Vier Jahre hat der Wiederaufbau des historischen Monuments gedauert. 2022 kam dann noch der Nachbau eines Wachhauses dazu, der mittlerweile sogar einen eigenen Escape-Room beinhaltet.

Beim Besuch könnten auch immer wieder Kindergruppen an einem vorbeihuschen, denn das Römermuseum ist beliebt bei Schulklassen und Familien. Dafür veranstaltet das Römermuseum regelmäßig seine Familiensonntage, erstellt besonderes Ferienprogramm und bietet auch Kindergeburtstage für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren an. Ein besonderes Angebot gibt es aber auch für Erwachsene, denn das Museum bietet die Möglichkeit vor Ort zu heiraten. Mitten im Ausstellungsraum können sich die Liebenden das Ja-Wort geben.

Geöffnet hat das Römermuseum dienstags bis freitags von 9-17 Uhr und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 10-18 Uhr. In die Dauerausstellung kommen Erwachsene für sieben Euro, Kinder unter 17 Jahren haben freien Eintritt.

Besuch im Römermuseum auf halternerzeitung.de