Wärme, Trockenheit und Klimawandel Frühlingsanfang in Haltern

Wärme, Trockenheit und Klimawandel: Frühlingsanfang in Haltern
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Am Donnerstag (20.03) hat der kalendarische Frühlingsanfang offiziell um 10.01 Uhr begonnen. Dazu passend stand bereits einen Tag später einer der wärmsten Tage des bisherigen Jahres mit bis zu 23 Grad und Sonne satt für die Seestadt an. Regen ist mittlerweile aber schon für längere Zeit Mangelware. Bernd Hussing, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärt, dass sich die Wetterlage nun aber allmählich umstellen wird. Ab Sonntag werde es feuchter. Sicher sei, dass Regen kommt, unsicher allerdings noch wie viel.

Trockenheit der letzten Zeit

Durch die wenigen Niederschläge in den letzten Monaten herrscht Trockenheit zunehmend ein Thema geworden. „Trockenheit gibt es aber öfter – Frühjahrs-Trockenheit gab es in den letzten zehn Jahren fünfmal“, sagt Bernd Hussing dazu. Er erklärt, dass sich die aktuelle Trockenheit nur auf die obersten Schichten des Bodens beschränke.

Die letzten zwei Jahre seien sehr nass gewesen, weswegen dieser Niederschlagsüberschuss der letzten 24 Monate noch für ausreichend Feuchte in den unteren Schichten gesorgt habe. „Ich will die aktuelle Trockenheit aber keinesfalls verharmlosen“, betont er. Gerade auch der Waldbrand-Index ist momentan auf hohem Niveau, denn genau dafür sind die obersten Schichten relevant.

Trockener Boden Sand kies im Hintergrund Häuser mit blauem Himmel
Nur sehr wenig Niederschlag sorgt für Trockenheit in den obersten Bodenschichten © Luka Berheide

Klimawandel und das Wetter

Auch wenn die Temperaturen aktuell tagsüber warme Werte erreichen, ist der März im Mittel keinesfalls deutlich zu warm. Gerade die häufig niedrigen Temperaturen in den Nächten dürfe man nicht vergessen. Ob der Klimawandel eine Rolle bei der aktuellen Trockenheit und Wärme spiele, lasse sich nicht ohne weiteres sagen. Das Temperaturmittel an sich steige aber durch die Klimaerwärmung nachweisbar. Niederschlagswerte oder zum Beispiel die Sonnenscheindauer ergäben jedoch keinen eindeutigen Trend und ließen somit keine deutliche Tendenz dazu erkennen.

„Warm- und Kalt-Phasen hat es rein subjektiv gefühlt schon immer gegeben“, sagt Hussing. Im Moment werde es aber jährlich immer wärmer, „jedes Jahr fallen neue Rekorde“, so der Meteorologe vom DWD. Wetterextreme, wie Unwetterzellen, treten durch den Klimawandel nicht nachweisbar häufiger auf, aber können in ihrer Intensität, wenn sie denn auftreten, stärker ausfallen.

Wetter am Wochenende

Am Samstag wird es zunehmend bewölkt und es kann auch mal wieder leicht regnen. Die Temperaturen sinken im Vergleich zum Vortag.

Am Sonntag setzt die Wetteränderung endgültig ein. Wolken, zeitweise Regen. Die Temperaturen sinken nochmals im Vergleich zum Vortag. Es besteht eine geringe Gewitterwahrscheinlichkeit.