Wie wichtig es ist, sich politisch zu engagieren, das hat Ludwig Deitermann schon im Elternhaus erfahren. Sein Vater war damals Bürgermeister von Flaesheim, das noch zu Datteln gehörte. Ludwig Deitermann selbst trat 1982 in die Wählergemeinschaft Haltern (WGH) ein. 21 Jahre war er zuletzt ihr Fraktionsvorsitzender im Halterner Stadtrat. Von diesem Amt zieht er sich jetzt zurück.
„Ich gehe jetzt in Rente, meine Frau ist schon im Ruhestand“, nennt Deitermann die Gründe für seinen Entschluss. „Ich bin inzwischen Großvater, habe fünf Enkel, da ist schon klar, mit wem ich in Zukunft mehr Zeit verbringen werde“, so der 65-Jährige.
Ludwig Deitermann absolvierte nach der Schulzeit eine Lehre als Kfz-Mechaniker und arbeitete beim damaligen Betrieb Renault Trappmann in Haltern. „Aus gesundheitlichen Gründen musste ich aber umschulen und habe danach 15 Jahre als Bankkaufmann bei der Dresdner Bank gearbeitet,“ erzählt er.
Selbstständiger Immobilienmakler
Danach machte sich Ludwig Deitermann als Immobilienmakler in Haltern selbstständig. 1982 trat er in die WGH ein. „Zu der Zeit gab es noch keine FDP in Haltern und in der WGH waren viele Gewerbetreibende und Selbstständige organisiert“, erinnert er sich. „Und ich hatte durch meinen Vater mitbekommen, auf welchen Wegen man politisch etwas bewegen und verändern kann.“
Die WGH war 1959 gegründet worden, als neue unabhängige politische Kraft in Haltern. Sie ist bis heute organisatorisch ein eingetragener Verein und keine Partei. Ludwig Deitermann war lange auch Vorsitzender der Halterner Wählergemeinschaft.
2001 kam er als Nachrücker für Horst Jablonski in den Haltener Stadtrat und übernahm auch gleich den Fraktionsvorsitz von seinem Vorgänger. „Das war sicher etwas ungewöhnlich“, sagt Ludwig Deitermann heute.
Drei Bürgermeister erlebt
Er arbeitete unter anderem im Jugendhilfeausschuss und im Sportausschuss mit, sitzt heute im Hauptausschuss. „Die Zuschnitte der Ausschüsse waren damals noch anders als heute“, sagt er. Drei Halterner Bürgermeister hat Ludwig Deitermann während seiner Ratszugehörigkeit erlebt und wechselnde Mehrheiten. „Die WGH hatte bis zu acht Fraktionsmitglieder, zeitweise, als die CDU nicht über die absolute Mehrheit verfügte, konnten wir durchaus vieles in der Haltener Politik mitbestimmen.“

Diese Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, das war und ist Ludwig Deitermann ein Anliegen. „Das hat mir immer Spaß gemacht. Leider werden die Handlungsspielräume der Kommunalpolitik unter den aktuellen, vor allem finanziellen Zwängen immer mehr eingeschränkt“, bedauert er.
Ludwig Deitertmann bleibt als normales Ratsmitglied der WGH im Halterner Stadtrat. Seine Nachfolge als Fraktionsvorsitzende tritt Marlies Breuer an.
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