Rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer genossen am Mittwochabend (17. Mai) im Halterner Römermuseum eine Lesung ganz besonderer Art.
Der Bochumer Comedian, Moderator und Autor Hennes Bender hat seinen ganz eigenen Weg, um die von ihm übersetzten und neu interpretierten Werke dem Publikum zu vermitteln.
Ruhrpott-Asterix begeisterte
Die einzelnen Buchseiten waren bei der Lesung hinter dem Autor an die Wand projiziert. Schon die Art und Weise, wie Bender die Zeichnungen zu erklären und die Charaktere zu beschreiben wusste, war zum Schreien komisch. Noch lustiger wurde es, als er begann, den Text, der Comic-gemäß fast ausschließlich aus den Aussagen seiner Darsteller und Geräuschen besteht, vorzulesen.
Bender, der die Geschichte, die stellenweise in Haltern spielt, stilecht im Römermuseum vortrug, hatte die Handlung des Buches ins Ruhrgebiet verlegt.
Mit „Voll Panne, die Römers“ hat er seinen Lieblingsband übersetzt, „weil Obelix so unglücklich verliebt ist“, wie er dem Publikum zu Beginn erklärte. Nach der „Tour de Ruhr“ und „Keine Kohle mehr im Pott“ geht es in dieser achten Übersetzung von Bender hinaus aus ihrer geliebten Kommune. Dazu hatte Bender einiges aus dem Originaltext umgestellt.
Allerfeinster Ruhrgebietsslang
Da wurde aus Haltern Halternia, aus Bochum Bochorum und aus Dortmund Tremonia. Im allerfeinsten Ruhrgebietsslang unterhielten sich Asterix, Obelix, Miraculix und Troubadix miteinander: „Morgens ist unser Kaff noch friedlich und voll verschlafen, voll das Penndorf“, übersetzte Bender und nahm damit zugleich Bezug auf die Übersetzerin der ersten 29 Asterix und Obelix-Bände, Gudrun Penndorf.
Auch Tegtmeier, Hans-Dieter Hüsch und Ruhrgebiets-Ikonen wie Hape Kerkeling und Uwe Fellensiek baute Bender in seine Erzählung ein. Letzterer wird zu Fellensix, den Falbala, bei Bender Schantalla, von Asterix und Obelix suchen lässt. Diese kommen auf ihrer Suche bis nach „Recklinghausia“ in die Altstadtschmiede. Auf dem Weg dorthin begegnen sie Römern, Sauerländern und Ägyptern und müssen einige Abenteuer bestehen, bis sie die Geschichte für alle Beteiligten zum Happy End führen können.

Bis dahin fallen dann auch schon mal Sätze wie „Wir sind die Fressen aus dem Pott, so gemacht vom lieben Gott“, „Wo bisse am bleiben? Wir sind hier beim Barras“, und „Du hast wohl die Pfanne am Eitern, mir brennt die Kimme!“
Benders schlagkräftige, etwas naive und nicht gerade wortgewandte, aber dafür umso herzlichere Protagonisten brachten das Publikum dazu, sich vor Lachen buchstäblich zu biegen. Am Ende der Lesung konnten die Bücher erworben werden. Hannes Bender signierte sie natürlich auch.
Unter den Gästen waren auch Dirk und Vincent Eichler aus Haltern. Vater und Sohn sind große Asterix und Obelix-Fans und kamen bei der Lesung voll auf ihre Kosten.
Das LWL-Römermuseum hatte die Lesung in Kooperation mit der Buchhandlung Kortenkamp organisiert. Sein Honorar stiftete Bender komplett dem Verein Vitus.

Zweiter Feierabendmarkt in Haltern: Tolle Stimmung auf dem Marktplatz
Halterns Biergärten im Überblick: Angebote, Öffnungszeiten, Preise
Baustelle Krumme Meer in Haltern verzögert sich: Fußgänger und Radfahrer müssen geduldig bleiben