
Im Zuge meiner Recherche zum Wanderfalken im Sixtus-Kirchturm habe ich schnell festgestellt: Das Thema „Stadttauben“ polarisiert. Die einen können die Vögel, die „alles vollscheißen“, nicht leiden. Es sei gut, dass der Greifvogel die Tiere frisst. Die anderen erkennen, dass auch diese Vögel geschützt werden müssen.
Letzteres unterstütze ich sehr. Aktuell habe ich das Gefühl, dass in Haltern zwischen „guten“ und „schlechten“ Vögeln unterschieden wird. Vor Jahren wurde sich für den Wanderfalken eingesetzt. Ein Nistkasten im Kirchturm unterstützt die Ansiedlung der Vogelart. Aber wer setzt sich für die Stadttauben ein?
Fütterungsverbot bringt nichts
Die einzige Maßnahme, die es in Haltern gibt: ein Fütterungsverbot. Allerdings wurde den Tauben über die Jahre ein Brutzwang antrainiert. Ähnlich wie bei Hühnern. Durch weniger Futter schlüpfen nicht weniger Tauben. Oftmals ist die Konsequenz, dass die Tauben Hunger leiden müssen und sterben.
Die meiner Meinung nach einzige sinnvolle Lösung ist ein betreuter Taubenschlag. Die Tauben finden darin einen Unterschlupf mit Nahrung und einen geeigneten Brutplatz. Doch sobald die Taube ein Ei legt, wird das durch eine Gipsattrappe ausgetauscht. So kann die Taubenpopulation nachhaltig kontrolliert werden.
Dann hätte die Taube ihren Taubenschlag und der Wanderfalke seinen Kirchturm. Und endlich würde der Vogelschutz auf der gleichen Ebene stehen.
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