Stadtwerke machen Rückzieher Das Verkaufskonzept war zu kurz gedacht

Das Verkaufskonzept der Stadtwerke war zu kurz gedacht
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Das Verkaufskonzept der Stadtwerke war zu kurz gedacht

Nun wird also doch nichts aus dem Anschlusszwang, mit dem die Stadt Bauwillige am Nesberg knebeln wollte. So vorbildlich, ökologisch, nachhaltig und fortschrittlich die Kalte Nahwärme auch sein mag - es gibt keine Rechtfertigung dafür, Bauwilligen ein einziges alternativloses Konzept aufzudrängen.

Schon gar nicht, wenn die weiteren finanziellen Belastungen nicht absehbar und andere Heizmethoden möglicherweise preiswerter sind. Letzteres haben die Verantwortlichen bei den Stadtwerken offenbar eingesehen.

Es ist löblich und erstrebenswert, wenn ein Energieversorger die Wärmewende hin zum Heizen mit erneuerbaren Energien vorantreibt. Die Entscheidung, ob dies mittels Wärmepumpen, Wind, Solarthermie, Holz oder Biogas umgesetzt wird, muss aber jedem Häuslebauer selbst überlassen bleiben.

Die Stadtwerke haben die Reißleine gezogen. Weil die zwingende Notwendigkeit bestand, dass sich jeder Haushalt an das Nahwärmenetz anschließt, um es wirtschaftlich betreiben zu können. Manch einer hat seine Unterschrift unter den „Zwangsvertrag“ allerdings verweigert. Der Energieversorger musste rechtliche Schritte befürchten.

Doch nicht zuletzt sollen die rund 80 Grundstücke auch gewinnbringend verkauft werden. Attraktiver wurden sie durch den Stadtwerke-Plan aber sicher nicht. Der Entschluss, lieber auf Nummer sicher zu gehen und die Verkaufsbedingungen zu lockern, hat viel Druck aus allen Richtungen genommen.

Aus für Anschlusszwang am Nesberg: Stadtwerke ziehen Nahwärmenetz-Angebot zurück