Tim Rimkus ist sehr oft mit dem Zug unterwegs. Schon lange ärgert sich der Halterner über den Zustand des Bahnhofs. „Die Bahnsteige sind schmuddelig, überall liegt Dreck und Müll“, sagt er. Oft würden die Wände beschmiert und in der Unterführung sei die Abflussrinne schlichtweg ekelig.
Ganz besonders schlimm seien aber die Aufzüge: „Einer von den dreien ist immer defekt“, meint er. Aktuell funktionieren zwar tatsächlich alle drei Fahrstühle. Regelmäßige Defekte stellt aber auch Ulrike Doebler, Geschäftsführerin der Grünen, fest. „Die Barrierefreiheit ist sehr häufig nicht gegeben.“
Er selbst habe Müttern bereits geholfen, den Kinderwagen die Treppen herunter zu tragen, berichtet auch Rimkus.
Tim Rimkus und Maaike Thomas, beide ebenfalls Mitglieder des grünen Ortsverbands, haben gemeinsam den Anstoß gegeben: Zur Sitzung des Klima-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses am kommenden Donnerstag will die Fraktion das Thema „Sauberkeit und Instandhaltung des Bahnhofs“ in die Tagesordnung aufnehmen lassen. Ein entsprechender Antrag wurde beim Ausschussvorsitzenden eingereicht.
Radfahrer, körperlich Eingeschränkte, Eltern mit Kinderwagen oder Senioren seien auf die Aufzüge angewiesen, über die sie in die Unterführung gelangen, die Bahnhofsgebäude, Bahngleis und Parkplatz verbindet.

Zusätzlich lasse die Sauberkeit des Bahnhofs sehr zu wünschen übrig, heißt es weiter in dem Antrag. Hier müsse eine regelmäßige Reinigung erfolgen. Dies sei aber augenscheinlich nicht oder zu selten der Fall. „Die Beschwerden der Bürger häufen sich“, sagt Ulrike Doebler.
Bahnhof Haltern „unfassbar dreckig“
Im Sommer sei es häufig „unfassbar dreckig“ gewesen, betont Maaike Thomas. Tim Rimkus rückt die Bahnhofstoiletten in den Fokus: Es habe zum Teil kein fließendes Wasser zur Reinigung der Hände gegeben, die Toilette sei oft verstopft gewesen und die Wände komplett mit Schmierereien beschmutzt. „Es ist extrem unangenehm, sich dort aufzuhalten.“
Eine Sanierung und Toilettenanlage sei dringend nötig.
In Haltern als einem von 16 ernannten „Zukunftsbahnhöfen“ habe die Bahn innovative Konzepte und Angebote versprochen, um den Aufenthalt am Bahnhof für Kunden attraktiver und nachhaltiger zu gestalten. Allzu häufig werde aber das Gegenteil erreicht. Das hinterlasse einen schlechten ersten Eindruck bei Gästen.
Zwar sei die Stadt nicht für den Zustand des Bahnhofs verantwortlich, räumt die Partei ein. Nach ihrem Wunsch soll sie aber „die Initiative ergreifen, um kurzfristige und andauernde Lösungsansätze und Maßnahmen zu finden und Zuständige zur Umsetzung zu bewegen“.
Meinung der Reisenden
Die Halterner Zeitung hat am Donnerstag (9.11.) in einer Momentaufnahme stichprobenartig zehn Reisende auf dem Bahnhof in Haltern zu ihrer Meinung hinsichtlich der Sauberkeit befragt. Nur ein Pendler empfand den Halterner Bahnsteig dabei als dreckig und ungepflegt. Die übrigen Befragten hatten „schon Schlimmeres in anderen Städten gesehen“ oder alles weitgehend für „ok“ befunden. Vereinzelt bemängelt wurden allerdings die „verschmutzten Aufzüge“ sowie der „dreckige Boden“ und die teils vermüllten Abflussrinnen in der Unterführung.
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