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Verkehrschaos auf der Annabergstraße: „Einfach ätzend, da lang zu fahren“
Verkehr in Haltern
Alle fünf bis zehn Meter anhalten, um die entgegenkommenden Autos vorbei zu lassen: flüssiger Verkehr sieht anders aus. Unsere Umfrage zeigt, dass immer mehr Menschen die Annabergstraße meiden.
Die Annabergstraße ist durch die zentrale Lage eine wichtige Verbindungsstraße. Für Verkehrsteilnehmer wird die Fahrt jedoch immer ungemütlicher. Der Grund dafür sind die zahlreichen parkenden Autos, die die Straße verengen.
Besonders zu Stoßzeiten müssen Autofahrer an der Annabergstraße geduldig sein. Wenn Schulbusse, Lieferwagen und Umzugswagen dazu kommen, bewegen sich die Autos nur noch wie im Stau vorwärts.
Ausreichend Platz bietet die Straße an den meisten Stellen nur für ein Auto. Der Gegenverkehr wird auf weiten Strecken gezwungen zu warten. Das verlängert nicht nur die Fahrtzeit, sondern sorgt auch für Unmut: „Ich meide die Straße so gut ich kann. Einfach ätzend da lang zu fahren“, so ein Halterner auf Instagram.
Die Situation ist nicht nur für Autofahrer nervenaufreibend
Doch nicht nur Autofahrer beschweren sich: Fahrradfahrer und Fußgänger sind genauso genervt. Das geht aus einer Umfrage auf dem Instagram-Account der Halterner Zeitung hervor. Dort beschwert sich eine Nutzerin: „Ich muss jeden Morgen und jeden Nachmittag mit dem Fahrrad dort lang. Katastrophe.“
Ein Besuch vor Ort zeigt: Die Sicht wird für Passanten durch die vielen Autos zusätzlich eingeschränkt. Ein Überqueren der Straße wird somit erschwert. Zudem überholen Autos Fahrradfahrer durch den fehlenden Platz oft rasant und eng.

Durch die Neubauten an der Annabergstraße werden zusätzliche Parkmöglichkeiten benötigt. Autos stehen dadurch teilweise im Halteverbot. © Alexandra Schlobohm
Fahrzeuge können an den meisten Stellen nicht die erlaubten 50 Stundenkilometer fahren. Die Enge der Straße zwingt sie, langsam zu fahren oder anzuhalten. Verantwortlich dafür ist laut der Stadt Haltern das allgemein zunehmende Verkehrsaufkommen. Trotzdem hat auch die Zahl der parkenden Autos an der Straße zugenommen. Denn selbst im absoluten Halteverbot stehen Fahrzeuge. Widerrechtlich abgestellte Autos werden jedoch geahndet, so die Stadt Haltern.
Letzte Chance: Ausweichen auf den Fußgängerweg
Für zwei breite, fahrende Autos ist auf der Annabergstraße an einigen Stellen kein Platz. Doch manche Fahrer warten nicht, bis das andere Auto an ihnen vorbeigefahren ist, und zwängen sich trotzdem auf die Straße. Dadurch müssen Verkehrsteilnehmer auf den Gehweg ausweichen. Für Fußgänger eine erneute Gefahr.
Doch auch die parkenden Autos leiden: „Man muss durchaus Angst um seine Außenspiegel haben“, schreibt eine Halternerin.
Noch enger wird es in der Philippistraße
Viele Autofahrer fahren von der Annabergstraße in die Phillipistraße, wie unsere Beobachtungen zeigen. Die Einbahnstraße ist durch parkende Autos auf beiden Seiten noch enger. Sie verbindet die Gegend um den Bahnhof mit den Sporthallen am Schulgelände und dem ETuS-Platz. Durch ihre Nähe zum Supermarkt und der Weselerstraße ist sie ebenso eine wichtige Verbindungsstraße.

Anwohner stehen mit ihren Autos in der Philippistraße auf beiden Seiten der Straße. Viele Parkmöglichkeiten gibt es nicht. © Alexandra Schlobohm