Veganes Angebot in der Halterner Innenstadt So läuft die „Veganuary Challenge 2023“ bis jetzt

Vegan durch die Halterner Innenstadt: Die „Veganuary Challenge 2023“
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Um es vorwegzunehmen: Mein Neujahrsvorsatz-Experiment ist bislang noch nicht gescheitert. Ich mache bei dem Veganuary 2023 mit und verzichte den ganzen Januar auf tierische Produkte und ernähre mich somit komplett vegan. So lautet mein erstes Zwischenfazit:

Zugegeben, nachdem ich den Artikel zu dem Selbsttest geschrieben habe und dafür das Foto von dem veganen Shakshuka ausgegraben habe, musste ich es zu Hause selbst ausprobieren und habe nach einem veganen Rezept gesucht. Im Internet bin ich schnell fündig geworden, habe es nachgekocht und werde es nun weiterhin in meinem Speiseplan etablieren. Das war mein gelungener Startschuss für den Veganuary 2023.

Nach einfachen Rezepten zu suchen ist nicht das Problem, die gibt es in Hülle und Fülle. Auch für Kochmuffel wie mich gibt es Gerichte, die einfach umzusetzen sind. Aber was, wenn ich keine Zeit und keine Möglichkeit habe, selbst zu kochen? In der Mittagspause zum Beispiel?

Ein Teller mit veganem Shakshuka, dazu ein veganes Fladenbrot mit Avocado und frischen Petersilie.
Das vegane Shakshuka mit Fladenbrot ist gelungen. © Jennifer Wachter

Ich hatte die Befürchtung, dass ich nun in den Halterner Bäckereien nicht mehr fündig werde, aber ich habe mich getäuscht. Denn in zwei von drei Bäckereien wurde mir ein breites Sortiment an Brot angeboten, das dann wiederum für mich mit Salat, Gurke und Tomate belegt wurde. „Darf ich Ihnen aber schon Salz und Pfeffer hinzufügen?“, meinte eine Verkäuferin bei Geiping verzweifelt.

Ich trinke meinen Kaffee generell schwarz, das ist ein riesengroßer Vorteil, denn nur in der Bäckerei „Bertholds“ wurde mir statt Kuhmilch eine Hafermilch angeboten. Dort gibt es jedoch nicht nur eine Milchalternative für den Kaffee, sondern ab und an wird dort auch eine vegane Süßspeise serviert, nämlich ein Bananenkuchen. Ein rundum Paket, das Veganerinnen und Veganer in der Mittagspause satt macht.

Ein Stück Bananenkuchen auf einem Teller.
Bei Bertholds wird sogar regelmäßig ein veganer Bananenkuchen angeboten. © Jennifer Wachter

Anders sieht die Lage jedoch aus, wenn es um eine warme Mahlzeit geht. Ich habe insgesamt bei vier Dönerbuden nach einem veganen Döner gefragt und keiner konnte mir etwas anbieten. Klar gibt es fast überall eine Salat- oder Falafeltasche, aber meistens ist die Sauce nicht vegan. So ist Biano der einzige Imbiss in der Halterner Innenstadt, der zusätzlich eine vegane Sauce auf der Speisekarte hat.

Zu den harten Herausforderungen

Nun zu den Herausforderungen: Meine Mutter hatte mir einen Korb mit schweizerischer Schokolade aus der Heimat zu Weihnachten geschenkt und was soll ich sagen, ich musste die Schoki im Schrank vor mir selbst verstecken. Eine ähnliche Situation gab es in der Redaktion, denn eine Kollegin hatte Pralinen zum Schnabulieren mitgebracht, auch da musste ich die Finger von lassen.

Damit ich den Süßigkeiten nicht wehmütig hinterhertrauern muss, habe ich im Reformhaus in der Halterner Innenstadt Ersatz für die süße Nervennahrung gefunden. Es gibt vegane Kekse, Gummibärchen und natürlich auch Schokolade. Aber einen ebenbürtigen Ersatz für meinen heißgeliebten Nussnougat-Aufstrich habe ich bisher noch nicht gefunden.

Zu der bislang größten Herausforderung: Wir hatten mit dem Unternehmen im Januar unser Neujahrsessen. Ich wusste schon zuvor, dass es sehr wahrscheinlich keine vegane Speise für mich geben wird. Denn ich habe mich noch vor dem Experiment als Vegetarierin dafür angemeldet. Verhungern musste ich trotzdem nicht, denn Pommes gibt es auf fast jeder Speisekarte genauso wie verschiedene Salatvariationen.

Auch wenn mein Teller eher wie ein Kindermenü aussah, haben mich meine Kolleginnen und Kollegen bei dem Vorhaben weiter unterstützt und niemand hat mich für das Experiment belächelt.

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