Über 30 Laptops in Halterner Hauptschule gestohlen Organisierte Bandenkriminalität vermutet

Einbrecher erbeuteten mehr als 30 Laptops in der Hauptschule
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Die Digitalisierung in Schulen ist ein Thema, dass sich viele Parteien auf die Fahnen geschrieben haben. Immer wieder wird hier mehr Tempo gefordert. Eine erste „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Digitalisierung der Schulen in Nordrhein-Westfalen“ trat als Runderlass des Ministeriums für Schule und Bildung bereits 2019 in Kraft.

Das bedeutet nicht nur, dass Lerninhalte und Methoden geändert werden müssen, es erfordert auch die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten, also vorrangig Tablets. Diese werden in den Schulen aufbewahrt - und können so zur lohnenden Beute für Einbrecher werden.

Ein Beispiel für eine solche Tat ist ein Einbruch in die Joseph-Hennewig-Schule in der Nacht vom 11 zum 12. Dezember. Für Einbrecher ist es sicherlich lohnender, wenn sie gleich einen ganzen Satz Tablets oder Laptops erbeuten können, statt bei einem Wohnungseinbruch beispielsweise nur Einzelgeräte. Das bestätigt auch die Pressestelle der Kreispolizei in Recklinghausen auf unsere Nachfrage.

Täter steuerten Technikraum an

„Bei dem Einbruch an der Hauptschule wurden über 30 Laptops entwendet“, informiert Stadtsprecherin Sophie Gessler. Die Stadt ist als Schulträger für die Ausstattung der Schulen zuständig. „Die Geräte werden in den Schulen in extra abschließbaren Räumen aufbewahrt“, so Gessler.

Das hinderte die Täter Mitte Dezember offensichtlich nicht daran, in der Hauptschule Beute zu machen. „Sie hebelten ein Fenster auf und steuerten gezielt den Technikraum an, in dem die Geräte aufbewahrt wurden“, berichtet Polizeisprecherin Annette Achenbach auf Anfrage.

Da zeitnah sowohl in Marl als auch in Dorsten vergleichbare Einbrüche in Schulen von der Polizei aufgenommen wurden, hält die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Taten für nicht unwahrscheinlich.

An der Joseph-Hennewig-Hauptschule wurde Mitte Dezember ein ganzer Satz Tablets gestohlen.
An der Joseph-Hennewig-Hauptschule wurde Mitte Dezember ein ganzer Satz Tablets gestohlen. © Johanna Wolter (Archiv)

„Einbrüche in Schulen gibt es schon immer“, ergänzt Annette Achenbach. „Manchmal sind es auch Schüler, die einen Streich spielen wollen oder es gibt auch Fälle von Vandalismus. Hier gab es aber ein gezieltes Vorgehen in mehreren ähnlich gelagerten Fällen, sodass man schon bandenmäßig organisierte Kriminalität vermuten kann.“

Endnummern sind erfasst

Ob die Täter wirklich viel Freude an ihrer Beute haben, ist aber fraglich. „Alle Geräte, die in Schulen zum Einsatz kommen, sind mit einer Endnummer erfasst“, so Sophie Gessler. „Wir können die entsprechenden Geräte abschalten, was wir in diesem Fall auch getan haben. So sind sie zunächst nicht mehr verwendbar.“

„Diese Erfassung sollte generell erfolgen“, rät Annette Achenbach. „Sie hilft uns auch, falls Täter gefasst oder Beute sichergestellt wird, die Eigentümer zu ermitteln.“

Die Polizeisprecherin bittet außerdem die Bürger um Mithilfe. „Wer noch Angaben zu dem Fall an der Hauptschule machen kann, kann sich mit uns unter der Telefonnummer 0800 2361 111 in Verbindung setzen.“