Start des Try-out-Radweges am Schüttenwall Autos parken trotz Verbot auf Mehrzweckstreifen

Start des Try-out-Radweges: Autos parken trotz Verbot am Schüttenwall
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Es ist der Start eines Experiments, das Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit bieten soll: Absolutes Halteverbot für Autos auf dem Mehrzwecksteifen am Schüttenwall, stattdessen freie Bahn für Radfahrer.

Am ersten Tag (25. März) der sechswöchigen Testphase des sogenannten Try-out-Radweges ist in Haltern aber noch alles beim Alten: Viele Autos parken trotz entsprechender Beschilderung weiterhin beidseitig am Straßenrand, Radfahrer nutzen nach wie vor den Bürgersteig.

Eva-Maria Nestel ist eine der Radfahrerinnen, die am Montagmorgen auf dem Fußgängerweg unterwegs ist: „Obwohl ich weiß, dass man das nicht darf, fahre ich immer hier,“ sagt sie. „Auf der Straße ist viel zu viel Verkehr.“

Dass der Try-out-Radweg dahingehend Abhilfe schaffen und mehr Sicherheit gewährleisten soll, war ihr gar nicht bewusst: „Auf der Straße selbst ist ja kein Radweg gekennzeichnet, und die Autos parken hier auch immer noch“, sagt sie.

Umstellung für Autofahrer

Monika Fuchs ist angesichts dieser Tatsache der Meinung, dass die Halterner einfach noch ein wenig Zeit brauchen, bis das Halteverbot am Schüttenwall in ihren Köpfen angekommen ist – trotz deutlicher Verkehrsschilder.

„Darauf hat sicher aus Gewohnheit keiner geachtet“, sagt sie, „die Menschen parken hier seit vielen Jahren und müssen sich erst umstellen.“ Generell begrüße Fuchs es jedoch, dass der Try-out-Radweg in Haltern umgesetzt worden ist: „Das ist sicherer für die Fahrradfahrer“, sagt sie.

Aus diesem Grund befürwortet auch Horst Hänsel die temporäre Neuerung am Schüttenwall. Damit die Autofahrer sich tatsächlich an das Halteverbot halten, brauche es seiner Meinung nach aber deutliche Kontrollen: „Wenn das Ordnungsamt nicht einschreitet, wird sich am Parkverhalten vermutlich nichts ändern“, sagt er.

Ordnungsamt
Zunächst gibt es noch keine Verwarngelder für Autofahrer am Schüttenwall. Das soll sich in den kommenden Tagen aber ändern. © Ingrid Wielens

Ordnungsamt kontrolliert

Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier teilt auf Anfrage mit, dass das Ordnungsamt den Schüttenwall in den kommenden Tagen durchaus genauer beobachten möchte. Am Anfang der Testphase will es jedoch noch Milde walten lassen und die Halterner ohne Verwarngeld auf das Halteverbot hinweisen: „Wir räumen den Bürgerinnen und Bürgern eine zweitägige Gewöhnungsphase ein“, sagt Hoffmeier. „Ab dem dritten Tag werden dann Strafzettel verteilt.“ Das sei notwendig, damit das Experiment erfolgreich und störungsfrei durchgeführt werden könne.

Dass letztere Maßnahme, gerade bei Anwohnern, möglicherweise auf Kritik stößt, kann Renate Robers aus Haltern durchaus nachvollziehen: „Sicher wird sich der ein oder andere Anwohner, der keinen Parkplatz hat und nicht weiß, wo er sein Auto lassen soll, beschweren“, sagt sie. „So viele freie Parkplätze gibt es in Haltern nämlich nicht.“