An vielen Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen war es am Dienstag (18. April) nicht möglich, die Klausuren zum Start des Abiturs am Mittwoch herunterzuladen. „Wir sitzen seit 12 Uhr vergeblich vor den Geräten“, bestätigte um 19.30 Uhr Ulrich Wessel, Leiter des Joseph-König-Gymnasiums, auf Nachfrage unserer Zeitung. Denn eine massive technische Störung (so das NRW-Schulministerium) betraf auch Haltern am See.
Üblicherweise wählen Lehrer sich mittags in ein kennwortgeschütztes System ein, um Prüfungen für den nächsten Tag herunterzuladen. Der Nachmittag wird dann für die Vorbereitung genutzt: Die Aufgaben werden kopiert und weggeschlossen, um sie am nächsten Morgen den Abiturienten vorzulegen. Das hat bisher immer gut funktioniert. Nur eben am Dienstag nicht. Jedenfalls nicht in allen Gymnasien des Landes.
Das Schulministerium in Düsseldorf kündigte an, die Probleme zeitnah zu beheben. Doch weitere Mails um 14, 17 und 19 Uhr brachten keine erlösenden Nachrichten für die betroffenen Schulen wie Haltern. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden immer wieder vertröstet, sie sollten sich bereithalten. Um 20.40 Uhr dann die Mitteilung aus Düsseldorf an Ulrich Wessel und alle Schulleitungen: Die Prüfungen werden auf den 21. April (Freitag) verschoben.
An diesem Mittwoch standen eigentlich die Prüfungen in den naturwissenschaftlichen Fächern an. Am Joseph-König-Gymnasium sind Grund- und Leistungskurse in Biologie, Physik, Chemie und Informatik und damit rund 35 Schülerinnen und Schüler betroffen.
„Außerordentlich ärgerlich“
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller gab noch am Abend eine Pressemitteilung heraus: „Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich. Die Abiturientinnen und Abiturienten haben sich intensiv auf ihre Prüfungen vorbereitet. Umso ärgerlicher ist es, dass eine Störung beim Download dazu geführt hat, dass die Schulen die Aufgaben nicht rechtzeitig erhalten haben.“ Das Ministerium werde die massive Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister intensiv aufarbeiten und eine genaue Fehleranalyse erstellen. Man werde daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden könnten.
Abiturienten sofort informiert
Ein besonderes Problem bei den naturwissenschaftlichen Fächern ist, dass die zuständigen Lehrer die Themen auswählen und eventuell dafür auch Versuche aufbauen müssen. Das kostet Zeit. Deshalb hätte Ulrich Wessel die Kolleginnen und Kollegen entweder noch am Abend in die Schule bestellen müssen oder ganz früh am Mittwochmorgen. Dass die Abiturienten angesichts dieses Durcheinanders unnötig gestresst werden, kommt noch dazu.
Die betroffenen Schülerinnen und Schüler wurden unmittelbar nach Bekanntgabe der Verschiebung von Ulrich Wessel informiert.
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