Tausende bei der Handwerkermesse Marl Das sind die Tipps der Meister zum Energiesparen

Tausende bei der Handwerkermesse: Das sind die Tipps zum Energiesparen
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Tausende Besucherinnen und Besucher haben sich am Samstag und Sonntag in Marl-Sinsen rund ums Bauen, Wohnen und Sanieren informieren und beraten lassen. „Das Thema Wärmeenergie ist prägend“, stellt Veranstalter Rainer Zinke nach einem Rundgang fest: „Die Politik gibt die Entwicklung auf dem alternativen Energiesektor vor, die Aussteller richten sich danach. Und die Leute suchen sich die Informationen zu neuen Heizanlagen zusammen.“

Ständig in Gesprächen ist zum Beispiel das Beratungsteam des Sanitärunternehmens Christian Metzner GmbH in Marl-Lenkerbeck: Viele Besucher erkundigen sich, wie sie ihre Wärmepumpe austauschen können und wie neue Wärmepumpen gefördert werden. „Um die Förderprogramme müssen sich die Kunden nicht kümmern, das machen wir“, sagt Geschäftsführerin Sabrina Tschöke. Wer eine Anlage nicht älter als 20 Jahre hat, könne mit einer 25-prozentigen Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft (BAFA) rechnen. Der Austausch älterer Wärmepumpen werde sogar mit 35 Prozent bezuschusst.

Sabrina Tschöke, Geschäftsführerin der Christian Metzner GmbH
Sabrina Tschöke, Geschäftsführerin der Christian Metzner GmbH, beriet viele Besucher zum Thema Austausch von Wärmepumpen. © Heinz-Peter Mohr

Rainer Göddenhenrich aus Marl hat seinen Heizungskeller umbauen lassen und von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe umgestellt. Er ist so zufrieden mit der Arbeit von Maurermeister Ralf Kunkel, dass er gekommen ist, um dessen Stand zu besuchen: „Mal schauen, was es Neues gibt. Außerdem will ich mich über Vorstellbalkone informieren.“

Ralf Kunkel präsentiert die ganze Palette seines Meisterbetriebs. Die meisten Arbeiten macht er selbst, an eine Betriebserweiterung denkt er nicht mehr: Überall sind Handwerker knapp, auch Maurer. „Nachwuchs zu bekommen, ist bei uns in der Innung ein großes Thema“, berichtet er. Aus seiner Sicht wird das Handwerk zu wenig wertgeschätzt, das Schulsystem gehe zu sehr in Richtung Abitur und Studium. So fehlen im Sanierungsbereich Fachleute, die sich mit Bauphysik auskennen - das werde in den nächsten Jahren zum Problem.

Maurermeister Ralf Kunkel (r.) begrüßt seinen Kunden Rainer Göddenhenrich am Messestand.
Maurermeister Ralf Kunkel (r.) begrüßt seinen Kunden Rainer Göddenhenrich am Messestand. © Heinz-Peter Mohr

Arnd Neubauer, Obermeister der Dachdecker-Innung, erklärt Besuchern im Beratungsgespräch, wie sie am sinnvollsten Dächer und Fassaden energetisch sanieren und Fotovoltaikanlagen installieren. Der Fachmann empfiehlt ihnen die sogenannte Vollsparrendämmung, bei der der gesamte Raum zwischen den Sparren (Trägern) mit Dämmmaterial gefüllt wird. Neubauers Tipp: Wer bei Fotovoltaikanlagen Wert auf Optik legt, könne sie im Dach einbauen, anstatt sie aufständern zu lassen. Das sei allerdings teurer.

Eventzentrum hat das richtige Format

Den pausenlosen Regen am Samstag nennt Veranstalter Rainer Zinke „Kaiserwetter“: „Man kann nicht in den Garten, keinen Ausflug unternehmen, nicht spazieren gehen - da sagen die Leute >Komm, wir gehen zur Messe<“. Das war ein Supersamstag.“ Seit 25 Jahren veranstaltet Zinkes Firma die Handwerkerleistungsschau in der Mehrzweckhalle in Haltern am See. Sie dient allerdings seit letztem Sommer als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine.

Veranstalter Rainer Zinke ist zufrieden.
Veranstalter Rainer Zinke ist zufrieden. Vor allem am Samstag kamen mehr Besucherinnen und Besucher als erwartet. © Heinz-Peter Mohr

So gibt es bei der 26. Leistungsschau einen Neustart im Eventzentrum.NRW in Marl-Sinsen. Rund 50 Ausstellerinnen und Aussteller aus der Region zeigen, was sie in den Bereichen Bauen, Wohnen, Energiesparen und Sanieren leisten. Eintritt und Parken sind frei. „Es hat sich gelohnt“, resümiert Rainer Zinke am Sonntag. Er schätzt, dass an beiden Tagen zusammen etwa 3000 Besucher gekommen sind: „Die Infrastruktur der Halle ist sehr gut, die Parksituation auch. Das Eventzentrum hat genau das richtige Format für eine Messe. Ich denke, dass wir in jedem Fall wiederkommen werden.“

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