In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Stellen im Öffentlichen Dienst stark gestiegen. Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat es bei Land und Kommunen zwischen 2013 und 2023 in Summe einen Stellenzuwachs von 16 Prozent gegeben, in den Kommunen alleine liegt der Stellenzuwachs bei 22 Prozent.
Für Haltern sehen die Zahlen aber anders aus: Aufgrund des Stärkungspakts gab es im genannten Zeitraum einen Stellenabbau von 2 Prozent. Nun folgt wieder ein Aufschwung.
Waren im Jahr 2013 noch 454 Vollzeitstellen in der Stadtverwaltung zu besetzen, lag die Zahl im Jahr 2023 bei 444 Stellen. Für dieses Jahr sieht der Stellenplan 464 Vollzeitstellen vor.
Tatsächlich beschäftigt sind in der Stadtverwaltung aktuell 524 Mitarbeitende, wie Stadtsprecher Thomas Gerlach auf Anfrage mitteilt. „Dazu zählen neben Bediensteten in tariflichen Beschäftigungsverhältnissen, Ausbildungs- und Beamtenverhältnissen auch befristet Beschäftigte und Aushilfskräfte.“ Ihre Anstellung sei nicht im Stellenplan erfasst. „Zudem werden einige Vollzeitstellen durch zwei Teilzeitkräfte besetzt“, sagt Gerlach. So lasse sich die Diskrepanz zwischen Stellenplan und tatsächlich Beschäftigten erklären.
Mehr Personal in vielen Bereichen
Nichtsdestoweniger habe es in den vergangenen Jahren besonders im Bereich der Feuer- und Rettungswache Personalzuwächse gegeben, sowohl im Rettungsdienst, als auch im Brandschutz. Auch sei die Zahl der Ausbildungsstellen gestiegen. Ebenfalls habe es einen Zuwachs in den Bereichen Soziales und Digitalisierung/IT, dem Ordnungsdienst und für die Leistungssachbearbeitung im Jobcenter gegeben.

Vor Herausforderungen sieht sich die Stadtverwaltung aber trotz mehr Personal gestellt: „Im Zuge der üblichen Personalfluktuation oder bei der Besetzung neuer Stellen kann es immer wieder mal zu zwischenzeitlichen Engpässen kommen, da die Zahl der Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt in nahezu allen Bereichen einer Stadtverwaltung rückläufig ist“, so Gerlach. Probleme treten vor allem dann auf, wenn bei kurzfristigen Ausfällen Personal benötigt wird, etwa in den städtischen Kindertageseinrichtungen.
Auch Quereinsteiger gefragt
Künftig werde es deshalb in vielen Berufsfeldern notwendig sein, auch Quereinsteiger zu beschäftigen, die nicht über die einschlägige berufliche Qualifikation verfügen – besonders vor dem Hintergrund, dass in den kommenden Jahren die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1960er-Jahren in Rente gehen und kompensiert werden müssen.
Nicht zuletzt deshalb will die Stadt attraktiv für Bewerber von außerhalb sein. Gerlach: „In der Konkurrenzsituation zu anderen öffentlichen und auch privaten Arbeitgebern wird es wichtig sein, trotz angespannter Haushaltslage attraktive Rahmenbedingungen für potenzielle Arbeitnehmer zu erhalten und auszubauen.“