Haltern hat ein neues Standesamt Heiraten in der Idylle eines münsterländischen Bauernhofes

Stadt hat neues Standesamt: Heiraten im Heimathaus Lippramsdorf
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Aufs Standesamt müssen alle Paare, die ihre Liebe auf Papier beurkunden lassen möchten. Für diejenigen, die auf eine kirchliche oder freie Trauung verzichten, ist es der große Tag und deshalb wird das Standesamt mittlerweile mit besonderem Bedacht ausgewählt. Schließlich soll es dem Brautpaar und seinen Gästen eine am liebsten außergewöhnliche Atmosphäre bieten.

Mit dem Alten Rathaus, der Schlosskapelle, dem LWL-Römermuseum und dem Fahrgastschiff Möwe haben Paare in Haltern am See eine wunderbare Auswahl. Jetzt kommt ein weiterer attraktiver Ort dazu.

Im Amtsblatt, das am 20. Juni erschien, gibt die Stadt bekannt, dass es ab sofort möglich ist, im Heimathaus Lippramsdorf am Lembecker Kirchweg standesamtlich zu heiraten. Am 27. Juni wird Bürgermeister Andreas Stegemann mit den Halterner Standesbeamten ins Heimathaus zur offiziellen Bekanntgabe kommen. Inzwischen gibt es eine erste Anfrage.

Formalitäten noch klären

Ein junges Paar, das sich im September das Ja-Wort geben möchte, überlegt, den gebuchten Ort der Trauung zu wechseln und stattdessen im Heimathaus sein Bündnis besiegeln zu lassen. Noch aber müssen die Formalitäten geklärt werden - beispielsweise, an welchen Tagen Trauungen möglich sind.

Peter Borchers und Reinhold Wieschus in Heimatvereins-Kluft
Vorsitzender Reinhold Wieschus - hier im Bild mit Vorstandsmitglied Peter Borchers - freut sich, dass das Heimathaus nun noch mehr Bedeutung bekommt. © Elisabeth Schrief

Der Heimatverein jedenfalls freut sich. Vorstandsmitglied Alfred Korte hatte die Idee, aus dem Heimathaus auch ein Standesamt zu machen. Ein entsprechendes Schreiben an die Stadt zeigte Wirkung.

Schon bei einer Besichtigung gefiel Mitarbeitenden des Standesamtes das Ambiente. „Wir freuen uns, dass unserer Haus jetzt ein Startpunkt für einen langen gemeinsamen Lebensweg ist“, sagte Vorsitzender Reinhold Wieschus. Die romantische Idylle und das gepflegte Haus böten sich trefflich für emotionale Momente an.

Jahrhundertealtes Bauernhaus

Im Durchschnitt finden etwa 200 Eheschließungen im Jahr in Haltern statt. Besonders beliebt ist das Trauzimmer in der Schlosskapelle Sythen. Künftig können sich Brautpaare nun also auch das Eheversprechen in der malerischen Atmosphäre des westfälischen Bauernhofes geben.

Trauungen auf der rustikalen, liebevoll restaurierten Tenne werden besonders die ansprechen, die ländliche Traditionen schätzen. Hier ist Platz für etwa 50 Gäste, die auch anschließend gern bei einem kleinen Empfang noch verweilen können.

Die erste urkundliche Erwähnung des Bauernhauses Tuttmann datiert aus dem Jahre 1749. Vermutlich wurde es aber bereits nach dem 30-jährigen Krieg errichtet. 1994 bot Familie Tuttmann dem 1988 gegründeten Heimatverein ihr seit 20 Jahren leerstehendes Haus zur Vermietung an. Es folgte eine umfangreiche Renovierung. Permanent sorgen Ehrenamtliche seither für die Pflege und Optimierung des Hauses. Brautpaaren bietet sich deshalb eine traumhafte Kulisse.

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Orte für Trauungen

Über die Orte und Gebühren informiert die Stadt auf ihrer Internetseite:

  • Im Alten Rathaus sind Trauungen dienstags bis donnerstags ganztägig; am dritten, vierten und gegebenenfalls fünften Freitag im Monat vormittags und jeden zweiten Freitag im Monat nachmittags sowie von April bis September jeden ersten Samstag im Monat vormittags sowie an dem ersten Samstag in den Monaten Januar, März und November vormittags.
  • Im Schloss Sythen wird jeden ersten Freitag im Monat vormittags getraut, zwischen April bis September an jedem dritten Samstag im Monat vormittags sowie an dem dritten Samstag in den Monaten Februar, Oktober und Dezember.
  • Auf der Möwe werden jeden dritten Freitag von Mai bis Oktober Termine vergeben und zwar um 13.40 Uhr und 15.40 Uhr.
  • Im LWL-Römermuseum Haltern am See sind Trauungen in den Ausstellungsräumen möglich. Termine müssen mit dem LWL-Römermuseum und dem Standesamt Haltern am See abgestimmt werden.