Stadt Haltern will alle Feuerwehrhäuser erneuern Jetzt streicht das Land die Förderung

Keine Förderung mehr: Was wird aus der Erneuerung der Feuerwehrhäuser?
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Bei den Feuerwehrhäusern in Haltern besteht großer Investitionsbedarf. Um die Einsatzfähigkeit zu erhalten, will die Stadt Haltern die Modernisierung aller Ortsteil-Standorte umsetzen und dabei die finanzielle Unterstützung der schwarz-grünen Landesregierung nutzen.

Nun aber hat diese überraschend die Förderung ersatzlos gestrichen. Statt Feuerwehrstandorten und Sportstätten soll künftig der Ausbau von Wirtschaftswegen gefördert werden, um den ländlichen Raum zu stärken. Was bedeutet das für die Pläne in Haltern?

Bürgermeister Andreas Stegemann halte an seiner Ankündigung fest, sukzessive alle Gerätehäuser in den Halterner Ortsteilen zu erneuern. Das teilte die Pressesprecherin der Stadt, Sophie Hoffmeier, auf Anfrage mit. Das Sythener Gerätehaus ist bereits abgerissen. Die veranschlagten Kosten sind auf 2,62 Millionen Euro gestiegen.

„Die Förderzusage für den Neubau in Sythen steht“, teilte Sophie Hoffmeier mit. Das Land beteiligt sich mit 250.000 Euro für die neue Fahrzeughalle sowie rund 74.000 Euro für den Abriss an den Kosten.

Auch die Pläne für den Neubau in Hullern könnten von der Stadt realisiert werden. Gerade erst hat der Rat der Stadt einen Grundsatzbeschluss gefasst, damit das Verfahren von der Verwaltung weiter vorangetrieben werden kann.

„Die Feuerwehr sicher machen“

Es gehe darum, „unsere Feuerwehr gut und sicher“ aufzustellen, begründete Sophie Hoffmeier die Maßnahme für die Verwaltung. Die Politik in Haltern stand bisher hinter dieser Kulisse, auch wenn die Grünen eine konsequentere Einhaltung von Klimaschutzzielen bei den Neubauten fordern.

Für Georg Rohlf, Leiter der Halterner Feuerwehren, geht kein Weg an der Erneuerung der Feuerwehrstandorte in Haltern vorbei. Mit oder ohne Landeszuschuss gehe es hier um das Grundprinzip der Daseinsfürsorge. Diese sei gefährdet, wenn die Modernisierung der Gerätehäuser ausbleibe.

„Der Arbeitsschutz lässt keine Alternativen zu“, betonte Georg Rohlf und verwies unter anderem einmal mehr auf die Unfallgefahren, denen die ehrenamtlichen Kräfte in den veralteten Feuerwehrgebäuden in Haltern ausgesetzt seien. Es fehlten Umkleidemöglichkeiten, um beispielsweise kontaminierte Einsatzkleidung richtig zu behandeln. Aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen sei die Erneuerung zwingend erforderlich. Außerdem ist diese aus Sicht des Feuerwehrchefs auch geboten, um künftig die Jugend und die Frauen für das Ehrenamt zu gewinnen.

Das Feuerwehrgerätehaus Hullern
Das Feuerwehrgerätehaus in Hullern soll als nächstes erneuert werden. © Simon Voskort

Dass die Förderung klassischer Vereinssportstätten künftig ebenfalls gestrichen wird, sorgt in Haltern erst einmal für einen Stillstand. „Von der Aufgabe dieser Förderprogramme wissend, wurden zunächst keine weiteren kostenintensiven Maßnahmen auf Sportanlagen geplant“, erklärte Sophie Hoffmeier. In den vergangenen Jahren wurden in Haltern durch den Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten und die Strukturhilfe Ländlicher Raum mehre Maßnahmen umgesetzt.

Sanierung der Sportstätten

Es sind die Modernisierung der Rundlaufbahn an der Conzeallee sowie die Sanierung des Kunstrasens in Sythen und Bossendorf. Für den Ersatzneubau des Kabinengebäudes an der Stauseekampfbahn gibt es laut Verwaltung eine Förderzusage. Die Umsetzung der Maßnahme befinde sich noch in der Abstimmung.

Wie nun der Ausbau von Wirtschaftswegen in Haltern mithilfe von Landeszuschüssen realisiert werden kann, werde von der Verwaltung noch geprüft, ließ Sophie Hoffmeier wissen. Die Landesregierung sieht in dieser Maßnahme auch ein Mittel, den Tourismus und den Ausbau von Erneuerbaren Energien auf dem Land zu fördern. Die Förderung der Feuerwehrgerätehäuser sei nur auf ein Jahr befristet gewesen. Finanzielle Spielräume für solche Sonderprogramme gebe es derzeit in Nordrhein-Westfalen nicht.

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