
© Blanka Thieme-Dietel
Stadt Haltern: Die neue feste Impfstelle steht unter Gottes Segen
Corona-Pandemie
Um beim Impfen gegen das Coronavirus schneller zu werden, richtet Haltern wie andere Städte auch eine feste Impfstelle ein. Die Pfarrei St. Sixtus hilft und macht ein großzügiges Angebot.
Der neue Erlass des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums sieht vor, dass Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen eigenständig feste Impfstellen einrichten sollen. Andere Städte wie Recklinghausen und Herten beispielsweise haben das bereits vorgemacht, jetzt richtet auch die Stadt Haltern eine Impfstation ein. Dafür hat sie einen besonderen Ort gefunden: die katholische Kirche St. Laurentius an der Augustusstraße.

Sich impfen lassen und Gottesdienste feiern - beides ist in der Kirche St. Laurentius möglich. © Blanka Thieme-Dietel
Anders als in Lippramsdorf, wo am 3. Dezember Hausarzt Dr. Dirk Heufers für einen Tag die Kirche St. Lambertus als Impfstation nutzt, wird das Gotteshaus im Westen der Stadt bis in den Januar hinein an drei Tagen die Woche zweckentfremdet.
Pro Tag werden etwa 280 Impfungen möglich sein
Zusammen mit KoCI (Koordinierende Covid-Impfeinrichtung der Kreisverwaltung RE) trifft die Stadt derzeit die Vorbereitungen, um die Strukturen aufzubauen. Nach Möglichkeit soll in der zweiten Dezemberwoche mit den Impfungen im Kirchenschiff gestartet werden. Geimpft wird immer donnerstags, freitags und samstags. Geplant sind laut Martina Klaus (Bürgermeisterbüro) zwei Impfstraßen. So werden pro Tag rund 280 Impfungen möglich sein. Weitere Einzelheiten stehen allerdings noch nicht fest.
„Ich bin froh, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern gleich an mehreren Stellen zusätzlich zu dem, was die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte leisten, Impfangebote machen können“, äußert sich Landrat Bodo Klimpel auf der Homepage der Stadt Recklinghausen zu den Aktivitäten der Städte.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen geht es darum, so viele Menschen wie möglich schnell zu impfen. Bei der Einrichtung der ständigen Impfstelle pflege die Stadt - wie bei allen Sonderimpfterminen auch - ein sehr gutes Miteinander mit dem Kreis und den Halterner Ärztinnen und Ärzte, betont Bürgermeister Andreas Stegemann.
Kirche möchte bei der Bekämpfung der Pandemie helfen
Um gemeinsam mit den kommunalen Behörden die Impfungen effizienter zu gestalten und die Hausarztpraxen zu entlasten, setzt die Pfarrei St. Sixtus mit der Öffnung der Kirche ein Zeichen der Solidarität.
Bürgermeister Stegemann war zunächst auf Pfarrer Michael Ostholthoff zugegangen mit dem Wunsch, in einem der Pfarrheime eine Impfstation einzurichten. „Ich habe dann unsere Kirchen ins Spiel gebracht, weil sie mir baulich geeigneter erschienen, aber der Impfstation auch noch einmal eine andere Öffentlichkeitswirkung geben“, sagt der leitende Pfarrer zu seiner Bereitschaft, die Stadt im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen.
Eine „bemerkenswerte“ Reaktion der Jugendgruppen
Pastoralreferent Georg Kleemann ist in die Vorbereitungen eng eingebunden. Er berichtet, dass bei einem gemeinsamen Ortstermin die Laurentiuskirche für geeignet befunden worden sei. „Der Gemeindeausschuss von St. Laurentius begrüßt und befürwortet die Aktion einhellig und ausdrücklich“, freut sich Georg Kleemann.
Der Gottesdienstbetrieb wird nicht eingeschränkt, das heißt, alle geplanten Gottesdienste finden statt. Gerne erzählt Georg Kleemann, dass die Jugendgruppen extra eine eigene, in der Kirche geplante Veranstaltung verlegt haben, um der Impfaktion, die sie für besonders wichtig halten, den Vorrang einzuräumen. „Das finde ich sehr bemerkenswert!“ Es sei außerdem geplant, die Impfaktion auch in der Gestaltung von Krippe und Weihnachtsgottesdienst inhaltlich aufzugreifen.
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.
