Unsere Fotostrecke zeigt, wie die Hitzeperiode Grün in Gelb verwandelt. Der Platzwart des TuS Haltern steht aktuell ganz früh auf. An anderen Stellen soll Lebensmittelfarbe die Lösung sein.
Je satter das Grün einer Rasenfläche, desto besser scheint es ihr zu gehen. Aktuell prägen jedoch eher gelbe und braune Töne die Natur in der Stadt. Ein kräftiger Regenschauer wird dringend benötigt. Nicht nur auf die Natur hat die Dürreperiode Auswirkungen, auch die Menschen müssen sich umstellen.
„Die lang andauernde Trockenheit macht unseren Rasenplätzen natürlich zu schaffen“, sagt Daniel Winkelkotte, Pressesprecher des TuS Haltern. „Beim Hauptplatz sieht man im Randbereich, dass der Rasen verbrannt ist, weil unsere Sprenger da nicht hinkommen. Weil wir bei dem Platz keine Drainage, sondern nur zwei Sprengerwagen haben, die sich über eine Schnur alleine von einer Seite zur anderen ziehen, müssen wir früh morgens und abends wässern“, so Winkelkotte. Auf dem unteren Platz gibt es hingegen eine Drainage, da passiert die Bewässerung automatisch. Allerdings geschehe dies aktuell „im Dauerbetrieb“, sagt Winkelkotte.
Dass die TuS-Plätze in einem guten Zustand sind, liegt auch daran, dass Platzwart Michael Stock kurzfristig seine Arbeitszeiten umgestellt hat. „Ich mache die Sprenger aktuell um halb 6 Uhr morgens an. Dann wird die ganze Zeit gewässert. Das geht zwölf Stunden“, so Stock. Insgesamt würden für die Pflege der zwei Plätze aktuell 300 Kubik Wasser pro Tag verbraucht werden. „Den unteren Platz machen wir im Sommer normalerweise zwei bis drei Mal in der Woche. Jetzt kümmern wir uns jeden Tag darum, und trotzdem ist er gelb“, so Stock, der noch vier Wochen hat, den Platz wieder hinzubekommen. Dann beginnt der Meisterschaftsbetrieb wieder.
Auch um die TuS-Plätze herum sieht es nicht besser aus. Die Wiesen beim Aquarell-Bad werden jedoch nicht zusätzlich gewässert. „Dafür ist die Fläche zu groß. Die Wiesen erholen sich, sobald es wieder einmal regnet“, sagt der Pressesprecher der Stadtwerke,Thomas Liedtke. Die Stadt selbst ist für Hilfe dankbar. Städtische Bäume und Beete könnten Bürger gerne bewässern, so Stadtsprecher Georg Bockey.
Grüne Lebensmittelfarbe als neuer Trend
Woanders wird zu grüner Lebensmittelfarbe gegriffen, um die braunen Stellen zu verdecken. „Ich kümmere mich seit 40 Jahren um Rasen. Seit knapp acht Wochen bekomme ich Anfragen, ob ich den Rasen färben kann, damit er schöner aussieht“, sagt Ludwig Horstmann, der sich als Rasenspezialist selbstständig gemacht hat. Dieser Trend sei aus dem Ausland herübergeschwappt. Besonders dort, wo Fußballvereine aktuell ihre Trainingslager absolvieren, häufen sich diese Anfragen. Überzeugt ist er nicht. „Es wird einfach Lebensmittelfarbe aufgesprüht, wenn der Rasen bei extremem Wetter Flecken und Mängelerscheinungen bekommt. Das hilft dem Rasen aber gar nicht. In erster Linie braucht es jetzt Wasser“, so Horstmann.
Feuer bricht am Silbersee II aus
Und wo Dürre herrscht, das ist Feuer nicht weit: Am Silbersee II ist am Freitagnachmittag aus bisher noch unklarer Ursache ein Feuer in der Nähe des Ufers ausgebrochen. Verletzte gab es laut Feuerwehr Haltern nicht. Die Enkelin eines Anwohners hatte gegen 16.40 Uhr das Feuer in der Böschung entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Insgesamt brannten rund 1000 Quadratmeter Buschwerk, teilte die Leitstelle der Feuerwehr in Recklinghausen mit. Gegen 17.40 Uhr war der Brand laut Feuerwehr allerdings bereits unter Kontrolle. Neben der Hauptwache Haltern waren auch zwei Freiwillige Feuerwehren aus Haltern und eine aus Dülmen vor Ort.

Am Freitagnachmittag ist in einer Böschung am Silbersee II ein Feuer ausgebrochen. © Eva-Maria Spiller
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
