Soko Leipzig und ZDF-Weihnachtsmärchen Halterner Darsteller ist auch im TV präsent

Soko Leipzig und ZDF-Weihnachtsmärchen: Halterner auch im TV präsent
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Sein Auftritt in der ZDF-Krimiserie Soko Leipzig war nicht sehr lang, aber er hat Soufjan Ibrahim allen Halternern, die ihn kennen, wieder nachhaltig ins Gedächtnis gerufen. Seine Figur im Krimi wird zwar nach wenigen Minuten ermordet. Aber dies war längst nicht die einzige TV-Rolle, in der der Halterner zu sehen ist.

Gerade abgedreht ist eine große ZDF-Weihnachtsproduktion, in der Soufjan eine der Hauptrollen spielt. Ausgestrahlt wird sie am 24. Dezember 2024. „Es geht um eine Neuauflage des Dornröschen-Stoffs, aber zum Teil auch mit Mitteln des Fantasy-Kinos erzählt“, verrät Soufjan. Die TV-Produktionen sind aber nur ein Standbein in seiner noch jungen Karriere, die ihren Anfang in Haltern nahm.

„Wir haben fünf Wochen in Prag und in Tschechien gedreht“, berichtet Soufjan, „Es war eine Produktion, die sehr spannend war und die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich bin total gespannt auf das Ergebnis und habe das Gefühl, dass es eine ganz tolle Produktion geworden ist.“

In andere Rollen schlüpfen

„Ich mag es sehr, Geschichten zu erzählen, in andere Rollen zu schlüpfen und dadurch den Menschen etwas zu vermitteln“, sagt Soufjan. Das hat er inzwischen in mehreren TV- und Filmproduktionen bereits getan. Er war in einer Folge der RTL-Serie „Der Lehrer“ zu sehen und auch in dem Kinofilm „Zu weit weg“.

Hauptrollen spielte er im Pilotfilm zur Serie „Emmas Vorstadtidylle“ und in dem Kurzfilm „Zimmer 111“ von Absolventen der Filmhochschule Ansbach. 2023 spielte er dann an der Seite von Melanie Marschke, Marco Girnth, Amy Mußul und Johannes Hendrik Langer in einer Soko-Folge mit.

Dass er inzwischen auf vielen Bühnen stand und auch schon auf der Leinwand und im TV zu sehen war, das verdankt Soufjan Ibrahim unter anderem seinen Erzieherinnen im Marienkindergarten in Haltern. Die wurden nämlich zuerst auf das Talent des damals Sechsjährigen aufmerksam.

Im Stück Brüderchen und Schwesterchen ist Soufjan als Reh zu sehen.
Im Stück Brüderchen und Schwesterchen ist Soufjan als Reh zu sehen. © Hendrik Nix

„Meine Erzieherinnen fanden, dass ich ein Talent für Musik und Schauspiel hätte“, erinnert er sich. „Sie sprachen meine Eltern darauf an und ich ging danach zunächst in die musikalische Früherziehung in der Musikschule.“

Anschließend wechselte er in die Musikschule von Horst Kilp, wo er Gesangs- und Klavierunterricht nahm. Mit acht Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne, nach seinem Wechsel aufs Joseph-König-Gymnasium wirkte er an drei Willkommensshows für die jeweils neuen Schüler mit. Und er merkte, wie viel Spaß es ihm macht, auf der Bühne zu stehen. Die Theater-AG und die Musical-AG des Gymnasiums unter der Leitung von Zita Albrecht waren seine nächsten Stationen.

„The Voice Kids“

Sein Abi baute Soufjan 2017. Vorher hatte er aber noch auf einer anderen Bühne gestanden: Im Alter von 13 Jahren hatte er sich bei der Castingshow „The Voice Kids“ beworben. Dort kam er bis ins Halbfinale und sang im Fernsehen vor einem Millionenpublikum. „Das war eine aufregende Zeit, in der ich vor allem viel gelernt habe“, sagt er heute.

Auf der Bühne ist Soufjan Ibrahim in seinem Element.
Auf der Bühne ist Soufjan Ibrahim in seinem Element. © Thomas Koy

Nach dem Abi schrieb sich Soufjan zunächst an der Uni Bochum für Englisch und Erziehungswissenschaften ein. Aber dort blieb er nicht lange. Soufjan folgte seinem Gefühl und bewarb sich an der Universität der Künste in Berlin im Studiengang Musical/Show – und wurde nach langwierigen Aufnahmeprüfungen auch angenommen.

„Die Prüfung dauerte zwei Wochen, bestand aus Vorsprechen, Vortanzen und vielen einzelnen Castings“, erinnert er sich. In jeder Runde kamen einige Studienanwärter weiter, andere mussten gehen. Soufjan blieb und konnte im Oktober 2018 das Studium beginnen.

Tanz, Gesang, Schauspiel

Und auch im Studium wurde dem jungen Halterner viel abverlangt: morgens Tanz, nachmittags Gesang, abends Schauspiel. Das Studium umfasste gleich drei darstellerische Schwerpunkte und das machte es besonders anspruchsvoll, aber auch vielseitig. „Es waren aber manchmal schon ziemlich lange Tage“, sagt Soufjan.

Von 2018 bis 2022 studierte Soufjan Schauspiel, Gesang und Tanz in Berlin. Neben seinem Studium stand er bereits im Admiralspalast sowie als Albert in der Neuköllner Oper „Eine Stimme für Deutschland“ auf der Bühne. Außerdem ist Soufjan Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin 2021.

Soufjan Ibrahim bei einem Besuch in Haltern.
Soufjan Ibrahim bei einem Besuch in Haltern. © Jürgen Wolter (Archiv)

Sein erstes Engagement führte ihn 2022 zu den „Brüder Grimm Festspielen“ Hanau. Er spielte in „Brüderchen und Schwesterchen“ und „Ein Sommernachtstraum“. Es folgte die Operette „Drei Männer im Schnee“ am Musik-Theater-im-Revier (MiR) Gelsenkirchen. „Die Produktion nehmen wir zum Jahreswechsel 2024/25 noch einmal auf. Wer aus Haltern mich mal auf der Bühne erleben möchte, hätte da eine gute Gelegenheit in der Nähe“, sagt Soufjan.

2023 war Soufjan die Erstbesetzung des Jerome in der Tourneeproduktion „Fack ju Göthe“ unter der Regie von Christoph Drewitz. „Es war eine Tour mit rund 80 Aufführungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das war anstrengend, aber auch sehr schön, weil ich viele Städte und Theater kennengelernt habe.“ Danach verbrachte er einen zweiten Sommer in Hanau, diesmal als Prinz Benedikt in „Aschenputtel“. Für die Spielzeit 2023/2024 hatte ihn das Theater Paderborn für die Rolle des Lucas Beineke in „The Addams Family“ engagiert.

„Ich liebe meinen Beruf“

Aktuell spielt Soufjan am Deutschen Theater in München, wo wir ihn auch zum Telefoninterview erreicht haben. „Wir gastieren hier mit der Aschenputtel-Produktion aus Hanau“, erzählt er. Dort war er inzwischen nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Choreograf aktiv. „Das ist eine ganz neue Facette meiner Arbeit für mich.“

Ist Soufjan Ibrahim dort angekommen, wo er hinwollte? „Ja, es fühlt sich gut an“, sagt er. „Ich liebe meinen Beruf. Ich hatte immer das Glück, dass sich die Produktionen nahtlos aneinander anschlossen. Man weiß zwar meist nicht, wo man im nächsten Jahr sein wird und was man spielen wird, aber das ist eine spannende Herausforderung, die ich gerne annehme.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Bericht erschien ursprünglich am 8. August 2024.