Garten-Experte aus Haltern gibt Tipps Die richtigen Pflanzen in Zeiten des Klimawandels

Den Garten fit für den Klimawandel machen
Lesezeit

Die Zahl der heißen Tage mit mindestens 30 Grad Lufttemperatur hat sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes seit den 1950er-Jahren verdreifacht. Markante Hitzeperioden mit hohen Temperaturen und wenig Regen werden immer wahrscheinlicher.

Der Klimawandel stellt auch Gartenbesitzer vor besondere Herausforderungen bei der Auswahl der Pflanzen und der Pflege, wissen Stefan und Karten Schwalvenberg von der gleichnamigen Gärtnerei in Haltern.

Stefan Schwalvenberg sagt: „Besonders Rhododendron und Thuja Lebensbäume müssen nachgewässert werden, weil sie Flachwurzler sind. Für sie ist oft zu wenig Wasser im Boden. Da besteht die Gefahr, dass sie verbrennen.“

Generell eignen sich bei insgesamt steigenden Temperaturen auch kleine Steingewächse wie Sukkulenten, die das Wasser im Blatt speichern. Wer größere Heckenpflanzen anlegen möchte, sollte laut Stefan Schwalvenberg auf Kirschlorbeer, Glanzsmispeln oder die Orangenblume Choisya zurückgreifen.

In einem Garten stehen Thuja Bäume in einer Reihe an einem Zaun entlang.
Die Thuja Bäume müssen im Sommer nachgewässert werden, weil sie Flachwurzler sind wie die Rhododendronpflanze. © picture alliance/dpa/dpa-tmn

„Auch Stauden eignen sich hervorragend für sonnige Lagen. Sie haben zudem verschiedene Blühzeiten“, sagt der 45-Jährige, der den Familienbetrieb in Haltern zusammen mit seinem Bruder Karsten von seinen Eltern übernommen hat.

Bodendecker nicht vergessen

In den Vorgärten kann Rinde hilfreich sein, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. „Bodendecker wie Vinca minor, Cotoneaster und Johanniskraut eignen sich ebenfalls für sonnige Lagen und schützen den Boden vor Austrocknung“, erklärt Stefan Schwalvenberg.

Eine Sprinkleranlage bewässert den Garten.
Eine Sprinkleranlage, vielleicht mit Zeitschaltuhr, lohnt sich gerade in größeren Gartenanlagen, um die Pflanzen während des Urlaubs ausreichend mit Wasser zu versorgen. © picture alliance/dpa

Beim Anlegen des Gartens empfiehlt der Gärtner, zunächst den Boden aufzuarbeiten. „Die Pflanzen sollten in Gruppen gepflanzt werden.“ Dabei sei darauf zu achten, dass jede Pflanze den richtigen Boden erhält, der zusätzlich mit einem speziellen Activator-Dünger versehen werden muss.

Wassersäcke als Wasserspender

Für größere Terrassen und Gärten eignen sich Alleebäume oder Ahlhörner, die Schatten spenden. Während der Urlaubszeit eignen sich für die heimischen Bäume Wassersäcke, die sogar tropfenweise Wasser abgeben, je nach Bedarf der Pflanzen.

Für größere Gartenanlagen, sagt Stefan Schwalvenberg, macht es allerdings Sinn, Bewässerungsanlagen zu installieren, um Pflanzen vor dem Austrocknen zu schützen.

Wildkräuter neu geschätzt: Unkraut gibt es für Kräuterexpertin Reinhild Wieschus (59) nicht

Neue Anlage im Kampf gegen das Fischsterben in Haltern: Fluss wird dauerbelüftet

Parzellen mieten: Halterner Klaus Schmöning macht aus Acker einen großen „Schrebergarten“