Auvictum arbeitet an Verbesserungen im Seniorenzentrum „Das darf keine Momentaufnahme sein“

Auvictum arbeitet an Verbesserungen im Seniorenzentrum Kahrstege
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Im Seniorenzentrum Kahrstege gilt bis Mai ein Aufnahmestopp. Missstände in der Pflege aufgrund von akutem Personalmangel hatten die WTG-Behörde des Kreises Recklinghausen (früher Heimaufsicht) zu dieser Entscheidung gezwungen. Bis zum 12. Januar sollte die Auvictum Holding GmbH aus Hanau als Träger ein neues, zukunftsfähiges Konzept vorlegen.

Das hat das Unternehmen auch getan. „Es ist bemüht, das Haus an der Sundernstraße wieder auf einen richtigen Weg zu bringen“, bestätigt Kreissprecherin Svenja Küchmeister. Aber zum vorgelegten Maßnahmen-Katalog gebe es weiteren Gesprächsbedarf. Details müssten noch konkretisiert und teils nachgebessert werden.

In der kommenden Woche wird die Heimaufsicht wieder vor Ort in Haltern sein. Sie wird dann schauen, ob sich die mangelhafte Pflege und Versorgung ausreichend verbessert hat. Die Auvictum Holding müsse den Nachweis erbringen, dass die Fürsorge im Seniorenzentrum auf eine lange Perspektive dem von ihr gesetzten hohen Standard entspricht und nicht nur eine Momentaufnahme ist.

Würdige Bedingungen

Natürlich habe die WTG-Behörde ein Interesse an dem Fortbestand des Seniorenzentrums. „Und natürlich wünscht sie sich auch, dass die Bewohnerinnen und Bewohner unter würdigen Bedingungen dort leben können“, sagt Svenja Küchmeister.

Das Seniorenzentrum verfügt über 81 Plätze, belegt sind derzeit 69. Der Aufnahmestopp bleibt nach Auskunft des Kreises definitiv bis Mai bestehen. Würde sich an den Verhältnissen nichts ändern, müsste die Bettenzahl reduziert werden, schlimmstenfalls würde das Haus geschlossen.

„Es findet ein Umbruch statt“

Im Seniorenzentrum, das gut 20 Jahre lang vom Arbeiter-Samariter-Bund geführt wurde, aber scheint sich die Lage tatsächlich zu verbessern. Jedenfalls macht sich Erleichterung breit. Es finde gerade ein Umbruch statt, endlich ändere sich etwas und es werde wieder besser, heißt es aus dem Haus.

Eine Angehörige, deren Mutter in der Kahrstege lebt, hatte sich derweil in der Redaktion gemeldet. Sie berichtet von sehr schlechter Pflegeleistung und Auffälligkeiten bei den Abrechnungen. Außerdem seien die Bewohnerinnen und Bewohner zur aktuellen Lage und zu ihrem Gesundheitszustand befragt worden, ohne dass die Angehörigen darüber informiert worden seien.

Das Hanauer Unternehmen hat derweil auf keine Anfrage unserer Redaktion reagiert.

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