Die Asphaltierung der Seestraße wurde kurz nach Beginn unterbrochen. Die Tragschicht muss wieder entfernt werden.

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Seestraße in Haltern: Baustelle dauert dreimal so lange wie geplant

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An der Seestraße wird die Straßendecke erneuert. Im November sollte die Baumaßnahme abgeschlossen werden, aber zurzeit passiert gar nichts. Die Stadt erklärt, was dahinter steckt.

Haltern

, 05.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Anwohner der Seestraße wundern sich und sind sauer: Sie können ihre Häuser nicht mehr anfahren, weil davor eine Baustelle seit dem 15. November die gesamte Straße blockiert.

„Man muss das Auto 150 Meter weiter in einer Seitenstraße parken. Einen Kasten mit Wasser musste ich mit der Sackkarre an den Bauzäunen vorbei jonglieren“, so ein Anwohner. Was die Anwohner ärgert: Die Maßnahme war ursprünglich für eine Woche angekündigt, jetzt seien es schon drei und ein Ende sei nicht in Sicht. Denn: Die Arbeiten wurden eingestellt.

Für Irritationen sorgt außerdem die Tatsache, dass eine Asphaltdecke nur auf einer Straßenseite direkt auf den Sand aufgebracht wurde - ohne Schotterschicht. In diesem Zustand wurde die Maßnahme dann beendet und keiner weiß, wie lange dieser Zustand noch anhält.

Baumaßnahme muss bis Jahresende abgeschlossen sein

Die Seestraße war zuvor gepflastert und in Teilbereichen abgesackt. Die Stadt hatte im Sommer dieses Jahres Fördergelder für die Sanierung von Seestraße und Heinrich-Rumpf-Straße erhalten. Diese Zuschüsse waren an die Bedingung geknüpft, dass die Baumaßnahmen noch in diesem Jahr fertiggestellt und abgerechnet werden müssen.

Die Bezirksregierung Münster hatte dafür außerplanmäßig die Möglichkeit zur Förderung gegeben. Das Bauvolumen beträgt nach städtischen Berechnungen 178.750 Euro, die Förderung 160.900 Euro, das entspricht 90 Prozent. Die Gefahr, dass diese Fördergelder zurückgezahlt werden müssen, besteht nach Auskunft von Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier nicht.

„Im Bauablauf zur Sanierung der Seestraße hat es eine Verzögerung gegeben. Grund dafür ist der nicht ausreichend tragfähige Unterbau“, teilt die Stadt jetzt in einer Pressemitteilung mit. „Gemeinsam mit der bauausführenden Firma Vornholt aus Borken wurde eine Lösung erarbeitet und die Arbeiten werden am 6. Dezember wieder aufgenommen.“

Vorhandene Tragschicht wird wieder entfernt

Die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes soll bis Mitte der 50. Kalenderwoche erfolgen, sofern es nicht zu weiteren witterungsbedingten Verzögerungen kommt. Die im Vorfeld durchgeführte Schürfuntersuchung habe keine Anzeichen auf fehlende Tragfähigkeit geliefert, so die Stadt weiter.

„Die durchgeführten Lastplattendruckversuche haben auch ausreichende Werte ergeben. Trotzdem konnte keine ausreichende Tragfähigkeit der Tragschicht erzielt werden, um die Asphalt-Trag- und Deckschicht einbauen zu können. Im weiteren Verlauf wird nun die vorhandene Tragschicht entfernt und eine neue Frostschutz- und Schottertragschicht eingebaut, um dann anschließend die Asphaltschicht einzubauen.“