Eine touristische Entwicklung der Achse zwischen Stadtmitte und Stausee besitzt für Politik und Verwaltung seit jeher oberste Priorität. Aber am Stauseeufer kommt auf exklusiven Grundstücken nichts wirklich voran. Darüber kann auch die Beseitigung der Schuttberge nicht hinwegtäuschen.
Seit der endgültigen Schließung des einst renommierten Hotels, 1958 als Touristenattraktion Halterns gefeiert, machte der Seestern nur negative Schlagzeilen. Ideen entstanden und wurden wieder verworfen, das Haus brannte mehrmals, letztlich diente es als Druckmittel der Eigentümer gegen die Stadt. Der Abriss 2019 schien eine Wende einzuläuten, aber es tut sich weiterhin einfach nichts.
Sollte die Räumung des Grundstücks nun ein Signal sein? Darauf ist zunächst nicht zu hoffen, denn ein Bauantrag liegt der Stadt nicht vor. Da muss wohl erst noch ausgefochten werden, ob die Ferienwohnungen nur vermietet werden dürfen oder ob der Investor sie doch als lukrative Eigentumswohnungen auf dem Markt anbieten darf. Leider bleibt auch der soziale Dienstleister, das Franz Sales Haus, mit seinen Hotelplänen weit hinter den ursprünglichen Versprechungen zurück.
Ist das Ganze am Ende der Inbegriff eines absurden Theaters - so wie Becketts „Warten auf Godot“?
Der Verdruss jedenfalls ist (noch) endlos. Auch bei den Bewohnern des benachbarten Appartementhauses. Jahrelang mussten sie auf den verrottenden Seestern blicken, dann auf die Schuttberge. Aber irgendwie sind sie am Ende in gewisser Weise auch Profiteure. Denn ihr Dauerwohnen wird nun durch den neuen Bebauungsplan endlich legalisiert.
Seestern-Grundstück: Eigentümer lassen Schutt abfahren und schweigen