Seestern-Grundstück Eigentümer lassen Schutt abfahren und schweigen

Seestern-Grundstück: Eigentümer lassen Schutt abfahren und schweigen
Lesezeit

Das frühere, 1958 eingeweihte und im Dezember 2003 geschlossene Hotel Seestern kam im Januar 2006 unter den Hammer. Im Gerangel um die Zukunft des Hauses vergingen Jahre, bis das Gebäude schließlich 2019 abgerissen wurde. Doch die Schuttberge blieben liegen. Erst jetzt, drei Jahre danach, wurden sie abtransportiert.

Bis auf eine kleine Restmenge ist der Schutt beseitigt worden. Sehr zur Erleichterung der Stadt und der Bewohner des Nachbarhauses. „Das war aus Sicht der Stadt überfällig“, heißt es aus der städtischen Bauverwaltung. Sie sei froh, dass das Grundstück endlich freigeräumt worden sei. Noch ist offen, was die Eigentümergemeinschaft nun vorhat.

Denn ein Bauantrag wurde noch nicht gestellt und es gibt auch keine entsprechenden Vorgespräche. Die Eigentümergemeinschaft hat auf eine Anfrage der Halterner Zeitung nicht reagiert. Auf der Internetseite wirbt sie aber weiterhin für ein Ferienappartementhaus neben dem geplanten Inklusions-Hotel des Franz Sales Hauses.

Wohnungen bis 120 Quadratmeter

Die drei- bis fünfgeschossigen Baukörper passen sich, so der Architekt, der lebendigen Silhouette der umgebenden Naturräume an und gewähren jeder Wohnung einen imposanten Ausblick über den Halterner Stausee oder nach Süden in den direkt angrenzenden Laubwald. Mit Wohnungsgrößen zwischen 30 und 120 Quadratmetern sprechen sie ein breites Publikum gerade von Kurzurlaubern an, heißt es auf der Internetseite.

Die Eigentümer des Seestern-Grundstücks würden lieber verkaufen statt vermieten. Im Regionalplan (GEP Emscher Lippe) werden die Flächen aber zweckgebunden als Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen dargestellt, die allein der Tages-, Wochenend- und Ferienerholung dienen sollen. CDU und Grüne hatten sich in früheren Sitzungen gegen ein Dauerwohnen ausgesprochen.

Mit diesen Plänen für eine Ferienwohnanlage war die Eigentümergemeinschaft zuletzt an die Öffentlichkeit gegangen.
Mit diesen Plänen für eine Ferienwohnanlage war die Eigentümergemeinschaft zuletzt an die Öffentlichkeit gegangen. © Privat

Es werden weitere Diskussionen folgen. Denn der 2018 vorgestellte Hotelneubau auf der Fläche nebenan verzögert sich von Jahr zu Jahr. Gründe waren zunächst Corona und ein Architekten-Wechsel und sind nun die unkalkulierbaren Kosten in der Baubranche. Das Bebauungsplanverfahren kann vor diesem Hintergrund laut Bauverwaltung erst weitergeführt werden, wenn sich die Konzeption des Hotels konkretisiert. Aus Essen aber gibt es noch kein Startsignal.

Alzheimer-Gesellschaft bietet Gedächtnistraining in Haltern an: Wer kennt noch Paradekissen?

Großer Gehaltsvergleich: Halterner verdienen heute 57 Prozent mehr als vor 20 Jahren

Von Traditions-Gerichten bis Sterneküche: Daniel Georgiev ändert das Konzept der Ratsstuben