Schützenkönig nach Hitzeschlacht von Hullern „Das ist ein einmaliges Gefühl“

Schützenfest in Hullern
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Lange leistete „Luchris vom Lippefeuer“ erfolgreich Widerstand. Doch mit dem 385. Schuss war es dann vorbei für das stolze Wappentier der Hullerner Schützen. Ralf Barth von den Grenadieren sicherte sich beim Vogelschießen am Samstag (24.6.) auf dem Hullerner Sportplatz mit dem finalen Schuss die Trophäe.

Der neue Schützenkönig war überwältigt: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn hole“, sagte Barth nach der stundenlangen Hitzeschlacht. „Das ist ein einmaliges Gefühl, das man nicht mit Worten beschreiben kann.“

Schießwart Helmut Janning von den Olfener Sportschützen hatte den Schießstand bestens vorbereitet. „Ich habe mit rund 1.000 Schuss genügend Munition dabei“, sagte er und lachte. Den ersten Ehrenschuss gab der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende König Ludger II. Stüer ab. Bürgermeister Andreas Stegemann setzte den zweiten und Vogelbauer Ulrich Bäther den dritten Ehrenschuss.

Danach bat Moderator Norbert Neuhaus die Schützen in den Schießstand. Und mit dem 36. Schuss holte Dirk Walkowiak den linken Flügel herunter. „Der kommt in den Keller zu meinen anderen Trophäen“, sagte er.

Gegen 15.15 Uhr fiel dann auch der rechte Flügel zu Boden. Steffen Barth sicherte sich anschließend die Krone. Das Zepter schoss Ex-König Paul Depel herunter. Nachdem auch der Reichsapfel als letzte Insignie heruntergefallen war, versammelten sich mit Jens Niehues, Frank Meyer, Thomas Franken, Ralf Barth und Ulrich Bäther die Königsanwärter im Schießstand.

Königspaar Ludger Stüer und Christa Beermann vom Schützenverein Hullern aus Haltern.
Die Regentschaft von Ludger Stüer und Christa Beermann endete. © Horst Lehr

Im Minutentakt jagten sie die Geschosse in den schon arg geschundenen Leib des Vogels. Doch wie von Vogelbauer Bäther im Vorfeld angekündigt, war „Luchris vom Lippefeuer“ äußerst wehrhaft.

Kein Erbamen

Doch die Schützen zeigten kein Erbarmen. Im letzten Durchgang der spannenden Hitzeschlacht gelang Ralf Barth um 18.15 Uhr der finale Fangschuss. Unter dem Jubel des Schützenvolkes fielen die Reste des Vogels zu Boden. Sofort stürmten seine Kameraden von den Grenadieren herbei und trugen den neuen König jubelnd aus dem Schießstand heraus.

Zur Königin wählte Ralf Barth seine Frau Claudine. Den Hofstaat bilden Petra und Martin Schild sowie Anne und Georg Wesseling. „Ich bin gerne König hier in Hullern“, sagte Barth.

Auch Ulrich Bäther gratulierte. Der Vogelbauer hat er nach vielen investierten Arbeitsstunden immer ein besonderes Verhältnis zum Schützenvogel. „Das habe ich aber komplett ausgeblendet“, sagte er. „Wir hatten einen fairen Kampf und haben uns nichts geschenkt.“

Mitglieder des Schützenvereins Hullern spielen Querflöte
Musikalisch ging es Richtung Vogelstange. © Horst Lehr

Die 27 Grenadiere um Hauptfeldwebel Willi Bonberg hatten ihren Schützen lautstark unterstützt. „Grenadiere können einfach alles“, sagte Bonberg. „Auch den Vogel abschießen.“

Nach dem Rückmarsch zum Dorfplatz folgte die feierliche Proklamation des neuen Königspaares, die am Abend beim Königsball im Festzelt vom Schützenvolk gebührend gefeiert wurde.

Fotostrecke vom Vogelschießen auf HalternerZeitung.de