Mit einstündiger Verspätung begann in Lippramsdorf am dritten Schützenfesttag der Wettstreit um die Königsehre. Trotz großer Hitze verfolgten hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer einen unerwartet spannenden Kampf um den 40 Kilogramm schweren „Dr. Bölerie ov Büdato vom Eppenhorst“.
Bevor nur noch die Königsanwärter schießen durften, feuerten die Schützen ab 10 Uhr auf die Insignien. Ludger Vierhaus holte sich mit dem 151. Schuss den Reichsapfel. Der linke Flügel fiel durch einen Schuss von Christoph Schmöning, den rechten Flügel nahm Jens Hülsdünker mit nach Hause.
Die Krone sicherte sich Matthias Arentz, das Zepter Martin Overhoff. Fünf Schuss kosteten zwei Euro, die Schlange an der Vogelstange hielt sich bis etwa 12.20 Uhr. Dann ordnete Vorsitzender Norbert Vierhaus eine Schießpause an.
Vogel fiel um 13.42 Uhr
Bis André Wesseling dem Vogel den Garaus machte, verging noch eine Weile. Zeit für Spekulationen und Prognosen. „Der sitzt noch fest“, sagte Sanitäter Helmut Strickling, selbst einmal König von Lippramsdorf, nach einem Blick durch das Fernglas. Doch die Aspiranten André Wesseling, Dominik Wessels und Stephan Herbst (Major des Schützenvereins) schossen ihn gekonnt mürbe.
Um 13.30 Uhr verpasste der Major „Dr. Böleri“ noch eine ordentliche Ladung. Dann fiel der Vogel unvermutet zügig bei einem Schuss von André Wesseling. Um 13.42 Uhr war der freundschaftliche Wettstreit beendet.

597 Schüsse mit leichter und 190 mit dicker Munition hatte der von Schreinermeister Klemens Drees erbaute Schützenvogel ausgehalten. „Wir haben einen neuen König!“, verkündete Vorsitzender Norbert Vierhaus.
Willi Böntert überreichte dem 43-Jährigen noch an der Vogelstange die Königskette und gratulierte seinem Nachfolger. Es waren gleichzeitig die Glückwünsche des amtierenden Halterner Kaisers, der Willi Böntert seit 2022 ist.
Das Throngefolge
Königin an der Seite von André Wesseling ist Silvia Hörsting. Zum Throngefolge gehören: Dominik Wessels und Daniela Wesseling, Stephan und Sabine Terhardt, Stefan Föcker und Nadine Krüger, Matthias und Britta Büser, Christian und Sandra Hadick, Stefan und Manuela Fydrich sowie Christoph und Sonja Vehlow. Sie alle präsentierten sich am Nachmittag am Vereinslokal Teltrop in der Dorfmitte. Von dort zogen die Schützen zur Paradewiese aus.

Musikalisch begleitete die Rekener Blasmusik das Vogelschießen. Eine so große Wertschätzung wie in Lippramsdorf hätten sie bisher selten erfahren, sagten die Musikerinnen und Musiker. Sie kündigten an, jederzeit gerne wiederkommen zu wollen.
Gutes Sicherheitskonzept
Besonders dankbar war der Vorstand auch für den Einsatz von Schießwartin Rita Stockhofe, die von ihrem Sohn Theo begleitet wurde. Der Ablauf an der Vogelstange und die Kommunikation haben wunderbar funktioniert, so der Vorstand.
Insgesamt war Vorsitzender Norbert Vierhaus bestens mit dem Verlauf des Festes zufrieden. „Ich freue mich über die sehr gute Beteiligung tagsüber wie auch abends im Zelt bei den Königsbällen.“ Froh ist er auch, dass das Sicherheitskonzept so hervorragend aufgegangen ist. Der Vorstand hatte den Festplatz umzäunt, Security eingesetzt und für strenge Einlasskontrollen gesorgt. „Ich bin stolz, dass unsere Bemühungen um ein friedliches Fest aufgegangen sind.“
Wir haben das Vogelschießen live übertragen. Das Video sehen Sie auf halternerzeitung.de
Re-live vom Vogelschießen in Lippramsdorf: So spannend war das Königsschießen 2023