Mit fester Stimme gab Sythens Königin Julia Beermann dem Schützenvogel seinen Namen: „Juma von Silverhusen“! Juma steht für Julia und Martin und Silverhusen für Silverberg und Uphusen, wo die Majestäten wohnen. Mit ihrem König Martin Hagemann übergoss sie vor dem versammelten Schützenvolk das hölzerne Federvieh mit sprudelndem Rebensaft.
Vogeltaufe und Ausmarsch waren am Samstag (26. August) der Auftakt zur diesjährigen Schützenfestsaison, die der Vorsitzende Matthias Schwaczkowski nach einer kurzen Begrüßung und Kommandoübergabe an die Offiziere einleitete.
Dafür verwandelte sich am Samstagabend um 19 Uhr der Sythener Dorfplatz zum Aufmarschgebiet des Schützenvolks. Zu den Klängen von „Preussens Gloria“, die der Spielmannszug „Blau Weiß“ Sythen einmal mehr in perfekter Harmonie spielte, marschierten nacheinander alle sechs Kompanien im Marschtritt auf dem Dorfplatz ein. Dort formierten sich die angetretenen Schützen zur Paradeaufstellung und beim Abschreiten der Front durch Vorstand und Königspaar erklangen begeisterte Horrido-Rufe.
Major Andreas Bußmann-Dopp meldete danach die Wehrbereitschaft aller Kompanien und Oberst Clemens Schemmer schickte den gesamten Tross zum Ausmarsch durch das Dorf. Bejubelt vom Schützenvolk und mit der erneuten musikalischen Begleitung des Spielmannszugs führte die Marschroute die Schützenkarawane über den Schalweg und Hellweg bis zum Kreisverkehr und danach wieder zurück auf den Dorfplatz. Dort richteten die Schützen ihr abendliches Heerlager ein.

Diesmal wollte der Vorstand keinerlei Risiko eingehen und so brachte Vogelbauer Alexander Bieber mit einem Traktor den festlich geschmückten Anhänger, auf dem das stolze Wappentier thronte, in das von den Kompanien gebildete Geviert auf dem Platz. Doch zum Erstaunen der vielen Gäste befand sich auf dem Hänger neben dem Vogel auch eine schwerbewaffnete, sechsköpfige Wachmannschaft. Schwaczkowski sagte mit einem Augenzwinkern: „Damit wollen wir in diesem Jahr auf jeden Fall einen geplanten Raubzug der Vogeldiebe verhindern.“
Ein schwerer Brocken
Wieber, der den Vogel in rund 100 Arbeitsstunden in der heimischen Werkstatt aus Pappelholz gefertigt hatte, sagte ein wenig stolz: „Mit über einem Meter Spannweite und rund siebzehn Kilo Gewicht hält der mit Sicherheit 500 Schuss aus.“ Ob sich diese Vorhersage bewahrheitet, wird sich am 17. September beim Vogelschießen auf dem Festplatz zeigen.
Fotos vom Ausmarsch und der Taufe auf www.halternerzeitung.de
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