Das Luftbild zeigt im Vordergrund den als Badesee genutzten Silbersee II. Dahinter (oben links) befindet sich der Silbersee I, der nach rechts in Richtung Dülmen gewaltig wachsen wird.

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Sandabbau in Sythen: Rodungen am Silbersee haben begonnen

rnSilbersee I

Die Quarzwerke haben mit den vorbereitenden Arbeiten am Silbersee I begonnen. Dort weichen jetzt zunächst 16 Hektar Wald dem Sand-Tagebau. Die Bezirksregierung hat dafür grünes Licht gegeben.

Sythen

, 16.12.2021, 17:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die für Bergbau zuständige Bezirksregierung Arnsberg ist derzeit mit der Zulassung des Rahmenbetriebsplans für die Tagebauerweiterung in Sythen befasst. Wie berichtet, planen die Quarzwerke dort in den nächsten 30 Jahren eine Erweiterung des Silbersees I von derzeit 131 Hektar auf 218 Hektar, um weiter dort Quarz abbauen zu können. Anfang 2022 rechnet das Unternehmen mit der Genehmigung des Hauptbetriebsplans.

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Damit dann auch umgehend mit dem erweiterten Sandabbau begonnen werden kann, hatten die Quarzwerke in Arnsberg einen „vorzeitigen Beginn des Vorhabens“ beantragt. Soll heißen: Vorbereitend für den späteren Abbau soll zunächst auf 16 Hektar Fläche mit den Rodungsarbeiten begonnen werden. Wie die Quarzwerke am Dienstag offiziell bestätigten, gab es dafür grünes Licht vom zuständigen Bergamt der Bezirksregierung.

Harvester räumt das Gelände frei

Noch am selben Tag wurden zwischen Autobahn 43, Silbersee II und Heubach-Teichen die ersten Bäume mithilfe eines Harvesters gefällt. Bis Mitte/Ende Januar soll das Gelände freigeräumt sein.

„Es ist wichtig, dass wir so schnell wie möglich mit den Rodungsarbeiten beginnen können“, erklärte Sprecherin Britta Franzheim. Denn aus ökologischen Gründen sei das Fällen und Roden von Bäumen nur in den Wintermonaten sinnvoll - „es gibt keine Vögel oder andere Arten, die zu diesem Zeitpunkt in ihrer Brut gestört werden“.

Der Silbersee I

  • Der Silbersee I, das sogenannte „Abbaufeld“ Haltern-Sythen, ist aktuell etwa 131 Hektar groß. In den kommenden 30 Jahren soll er um 87 Hektar auf zunächst 218 Hektar wachsen.
  • Danach ist zudem die Verbindung mit dem nebenliegenden, etwa 32 Hektar großen See auf dem ehemaligen Wasag-Gelände geplant. So entsteht eine insgesamt 250 Hektar große Seenfläche.
  • Diese wird deutlich größer sein als die Hullerner Talsperre (150 Hektar) und entspricht etwa 350 Fußballfeldern.

Ein Jahr droht verloren zu gehen

Würde man mit den Rodungen erst nach der Genehmigung im Hauptsacheverfahren beginnen, ginge bis zum nächsten Winter ein ganzes Jahr verloren, so die Sprecherin weiter. „Wenn im kommenden Jahr das Bergamt den kompletten Rahmenbetriebsplan genehmigt, ist ein kleiner Teil des Tagebauvorfeldes schon vorbereitet und die Quarzgewinnung kann unmittelbar beginnen.“

Erstaufforstungen in anderen Bereichen

Zum Ausgleich der Rodung in der gesamten Norderweiterung haben die Quarzwerke nach eigener Aussage inzwischen Erstaufforstungen auf mehreren jeweils 10 Hektar großen Flächen organisiert. Beispielhaft nennt das Unternehmen Flächen in den Lippeauen. Sollte Arnsberg wider Erwartens kein grünes Licht für die Tagebau-Erweiterung geben, würde die Fläche am Silbersee I wieder aufgeforstet, versprechen die Quarzwerke.