
© Jürgen Wolter
Renate Wiechers hat das Halterner Römermuseum mit aufgebaut - jetzt hat sie neue Pläne
Römermuseum
Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Renate Wiechers, Museumspädagogin und stellvertretende Leiterin des Römermuseums, geht in den Ruhestand - und hat viel vor.
Wer etwas beendet, hat die Hände frei für Neues“, sagt Renate Wiechers. Sie hat als Museumspädagogin das Halterner LWL-Römermuseum mit aufgebaut und konzipiert und war bis zuletzt seine stellvertretende Leiterin.
„Diese Aufgabe hier, das war so etwas wie der Traum eines jeden Museumspädagogen“, sagt die 65-Jährige. Neben der fachwissenschaftlichen spielte die museumspädagogische Ausrichtung bei der Konzeption des Halterner Museums von Anfang an eine entscheidende Rolle. „Und das war zu der Zeit etwas ziemlich Neues“, so Renate Wiechers.
Konzept des Museums mit entwickelt
Gemeinsam mit Dr. Rudolf Aßkamp entwarf sie das Konzept des Halterner Römermuseums. „Kennengelernt hatte ich ihn bei Ausgrabungen hier in Haltern, die ich damals für das Landesmedienzentrum dokumentierte“, erinnert sie sich. Daraus entwickelte sich eine jahrzehntelange Kooperation.
Renate Wiechers stammt aus Diepholz in Niedersachsen. Zunächst studierte sie Grafik-Design. „Da waren die Berufsaussichten aber relativ unsicher, deshalb habe ich mich entschlossen, anschließend noch Geschichte und Kunst fürs Lehramt zu studieren.“
Über das Museum für Archäologie, das damals noch in Münster angesiedelt war, kam sie zur Museumspädagogik. „Dort habe ich zunächst Führungen gemacht, später ein Volontariat absolviert“, sagt sie. 1989 war sie an der Konzeption der LWL-Ausstellung „2000 Jahre Römer in Westfalen“ beteiligt, die unter anderem auch im Alten Rathaus in Haltern gezeigt wurde. „Das war sozusagen ein Vorläufer des späteren Museums“, so Renate Wiechers.
Zuständig für mehrere Museen
Das Römermuseum an der Weseler Straße selbst wurde 1993 eröffnet. Schon in der Vorbereitung war Renate Wiechers an der Konzeption beteiligt. Neben dem Halterner Römermuseum war sie auch als Museumspädagogin für das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn zuständig, betreute außerdem den Aufbau des Landesmuseums für Archäologie in Herne.
„Meine Stelle war beim LWL in Münster angesiedelt“, so Renate Wiechers. Ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin wird direkt in Haltern arbeiten und ausschließlich für das Halterner Museum zuständig sein, allerdings mit etwas weniger Wochenstunden.
Große Sonderausstellungen
Besonders in Erinnerung bleiben ihr die großen Sonderausstellungen, die sie in Haltern mit betreut hat: Asterix, Herculaneum, Luxus, Imperium und Triumph. „Die Zusammenarbeit hier im Team und auch mit der Stadt Haltern hat immer super funktioniert“, so Renate Wiechers. „Das wird mir sicher fehlen, denn meine Tätigkeit war mehr als nur Beruf. Ich fand es auch toll, dass ich noch ein Jahr mit dem neuen Leiter des Römermuseums, Dr. Josef Mühlenbrock, zusammenarbeiten konnte, den ich schon vorher aus mehreren Projekten auch im Römermuseum kannte. Er wird mit meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin sicher weiter frischen Wind und neue Ideen ins Museum bringen“, ist sie sicher.
„Das Museum ist in Haltern genau richtig“
„Loslassen bedeutet auch, dass sich neue Türen öffnen“, so Renate Wiechers, die zunächst erst einmal „alles sacken lassen“ will. Sich wieder mehr um Kunst und Kultur kümmern, das hat sie sich für die Zukunft vorgenommen. „Mein Mann ist Däne, wir wollen auf jeden Fall auch unsere Kontakte nach Dänemark wieder intensivieren.“ Dem Halterner Römermuseum wünscht sie „weiterhin so viele treue und tolle Besucher. Das Museum ist hier in Haltern genau richtig!“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
