Die Planungsbüros „Stadtraum Architektengruppe“ und „Junker + Kruse Stadtforschung Planung“ hatten 2019 bei der Erarbeitung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) für Haltern 17 Schwachstellen im Stadtkern entdeckt. Darunter auch die unattraktive Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt. Als eines der größeren Projekte soll jetzt mit der Gestaltung einer Promenade begonnen werden.
Angedacht war, zunächst die Holtwicker Straße entlang des Schulzentrums neu zu gestalten, dann die Koeppstraße. Nun wird der Zeitplan umgedreht, um den Baumaßnahmen zwecks Erweiterung des Joseph König-Gymnasiums nicht in die Quere zu kommen. Die Koeppstraße, eine Verbindung zwischen Holtwicker Straße und Rochfordstraße, ist gut 230 Meter lang. Sie ist aktuell als Fahrradstraße ausgewiesen.
Ein freundlicher Empfang
Der Weg zum Bahnhof über die Holtwicker- und Koeppstraße soll aufgewertet werden, damit sich mit der Bahn anreisende Besucherinnen und Besucher freundlich empfangen fühlen und auf gut erkennbaren Wegen in die Innenstadt finden, sagt die Verwaltung zu den Plänen. Es gibt zwei besondere Herausforderung: Die Koeppstraße ist Schulweg und zugleich An- und Abfahrtsweg für Feuer- und Rettungsfahrzeuge.
Bevor die Umgestaltung beginnt, müssen an der Koeppstraße entlang des Galen-Parkes sechs Kastanien gefällt werden. Ein Baumgutachter hat bestätigt, dass alle Planungsvarianten zu einer schwerwiegenden, dauerhaften und nachhaltigen Schädigung der Bäume führen würde. Da beim Ausbau verschiedene Belange wie die Durchfahrtsbreite für Rettungsfahrzeuge oder die Anzahl der Parkplätze berücksichtigt werden müssen, ist die Verkleinerung des Straßenquerschnittes nicht möglich, sagen die Planer.

Bei der Neugestaltung der Koeppstraße wird auf eine optische Unterscheidung von Fahrbahn, Parkplätzen und Gehwegen geachtet. Die vorhandenen Parkplatzboxen im Bereich der Feuerwehr und der Stadtsparkasse bleiben weitestgehend bestehen. Insgesamt werden im Teilbereich zwischen Holtwicker Straße und Einmündung Dr. Conrads-Straße 29 Parkplätze angelegt, das sind 21 weniger als bisher.
Ein Jahr Baustelle
Der Abschnitt zwischen Dr. Conrads-Straße und Rochfordstraße wird wie bisher als Einbahnstraße gekennzeichnet. Hier können Fahrzeuge nur in Richtung Rochfordstraße fahren. Radfahrer dagegen dürfen in beiden Fahrtrichtungen unterwegs sein. In diesem Bereich werden unter anderem drei Behindertenparkplätze und ein Parkplatz für den Anlieferverkehr sowie Abstellmöglichkeiten für 18 Fahrräder geschaffen.

Ein städtebauliches Verkehrskonzept, vertiefende Untersuchungen und Gutachten gingen der Ausbauplanung voraus. Die Koeppstraße als Teilstück der „Stadtpromenade Holtwicker Straße“ wird ab 2025 zur Baustelle. So ist der Plan. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr. Die Ausführungsplanung sei im Gange, die Ausschreibung der Bauleistung solle noch in diesem Jahr erfolgen, lässt die Verwaltung verlauten.
Am 17. September stellt die Bauverwaltung um 17 Uhr die Pläne im Ausschuss Bauen/Digitalisierung vor. Die Sitzung findet im neuen Rathaus an der Dr. Conrads-Straße statt. Eine Bürgerbeteiligung ist nicht mehr erforderlich, die Anwohner werden aber zu einem späteren Zeitpunkt informiert, wie die Stadt mitteilt.
Der Ausbau wird durch Fördermittel finanziert. Eine detaillierte Kostenschätzung ist laut Verwaltung aber erst mit Abschluss der Ausführungsplanung möglich. Im städtischen Haushalt sind 900.000 Euro für das erste Teilstück der Stadtpromenade reserviert.