Josef Hovenjürgen (60) war vor gut anderthalb Jahren der klare Wahlsieger im Wahlkreis 71 (Recklinghausen III), zu dem auch die Städte Haltern und Dorsten gehören. Der damalige Generalsekretär der Landes-CDU erhielt 44,5 Prozent der Erststimmen.
Überraschend war das nicht, denn Haltern und Dorsten gelten als Hochburgen der Christdemokraten. Hovenjürgen ist zudem Halterner, aber auch in der Nachbarstadt gut bekannt.
Wer auch immer 2027 für die CDU antritt, er oder sie kann mit ziemlicher Sicherheit mit einem Wahlerfolg rechnen. Das besagt eine Hochrechnung des Portals election.de. Demnach käme der CDU-Kandidat (oder die -kandidatin) auf 44 Prozent der Erststimmen.
„Die Prognose basiert auf einem von election.de entwickelten und stetig verbesserten Projektionsverfahren, das verschiedene wahlentscheidende Faktoren wie landesweite Trends, bisherige Ergebnisse im Wahlkreis und die Kandidaturen im Wahlkreis berücksichtigt“, erklärt Diplom-Ingenieur Mathias Moehl. „Dadurch ist die Prognose in der Regel präziser als einzelne Umfragen, die lediglich Momentaufnahmen mit zufälligen Schwankungen darstellen.“
election.de lag nicht immer richtig
Vor der Landtagswahl 2022 hatte election.de auf Bitte dieser Redaktion für Josef Hovenjürgen 40 Prozent der Erststimmen prognostiziert, der CDU-Kandidat erhielt sogar 4,5 Prozentpunkte mehr. So sah es bei den übrigen Kandidaten der Parteien aus, die auch im Bundestag vertreten sind (in Klammern das tatsächliche Ergebnis):
- Sandy Meinhardt (SPD): 32 Prozent (27,6 %)
- Maya Wischnewski (Grüne): 13 Prozent (13,9 %)
- Dr. Daniel Zerbin: (AfD): 5 Prozent (6,0 %)
- Lutz Ludwig (FDP): 6 Prozent (4,5 %)
- Lisa Ellermann (Die Linke): 3 Prozent (1,5 %)

Jetzt liegt auf Anfrage dieserRedaktion die erste Prognose von election.de für die Landtagswahl 2027 vor. Wenn also am kommenden Sonntag in Haltern und Dorsten, Marl-Polsum. Datteln-Ahsen und -Ostleven gewählt würde, würde die CDU den Wahlkreis gewinnen (44 %), aber als Siegerin würde sich vermutlich auch die AfD feiern lassen. Sie käme auf 16 Prozent der Erststimmen und würde die Grünen (14 Prozent) überholen.
Die SPD würde 19 Prozent der Erststimmen erhalten, die FDP vier Prozent und Die Linke ein Prozent. Sonstige kämen auf zwei Prozent.
Kritiker werden vielleicht anmerken, dass bis zur Landtagswahl noch Zeit ist und „viel passieren“ kann. Als Wahlsieger oder -verlierer muss sich deshalb niemand vorzeitig fühlen. Vielleicht ist es ja doch nur ein aktuelles Stimmungsbild, auch wenn election.de nicht von einer Momentaufnahme sprechen mag.
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