Osterkerzen brennen für ein buntes Miteinander Sythenerin ist kreativ für die Kirchen

Sythenerin entwirft Osterkerzen für ein buntes, friedliches Miteinander
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Die Osterkerze steht für die Hoffnung und das neue Leben. Sie hat eine ermutigende Kraft. Das hat Anna Andrick aus Sythen wiederholt zum Ausdruck gebracht. Seit Jahren fertigt sie Osterkerzen für die Pfarrei, im vergangenen Jahr entwickelte sie ein Motiv zum Thema Ökologie, in diesem Jahr zum Thema Migration. Zwölf ein Meter große, kiloschwere Osterkerzen hat sie zum Pastoralbüro gebracht, die nun zum Osterfest auf die katholischen Kirchen Halterns verteilt werden.

Anna Andrick, die in der Kölner Diözesanstelle der Katholischen Jungen Gemeinde arbeitet, entwirft Osterkerzen-Motive für die Pfarrei, seit sie ein freiwilliges soziales Jahr in der damals noch eigenständigen Gemeinde St. Marien absolvierte.

Gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Martin Ahls, manchmal auch mit weiteren Mitstreitern, gestaltete sie fortan immer wieder große und kleine Osterkerzen, zu Spitzenzeiten über 700. Jede Kerze ein Unikat, vielfach mit eigens gewalzten und gekneteten Farbtönen. Keine einzige Kerze kam zweimal vor. Bis heute hält sie an diesem speziellen ehrenamtlichen Tun fest.

Eine bunte Mitte

Mittlerweile ist Anna Andrick Mutter einer Tochter und auch berufstätig. Aus Zeitgründen beschränkte sich die studierte Theologin deshalb diesmal auf die Fertigung der großen Kerzen.

Pfarrer Martin Ahls vor einem Regal mit Osterkerzen.
Martin Ahls, bis 2017 Pfarrer in Haltern, hatte damit angefangen, individuelle Kerzen zu Ostern zu gestalten. © Daniel Winkelkotte

Das Motiv entwickelte die 33-Jährige aus der Vorgabe des Themas Migration. „Meine Kernbotschaft ist, dass Menschen schon immer auf Wanderschaft waren, das ist biblisch belegt. Und so ist es heute noch: Menschen suchen nach einem Ort, wo sie in guter und in bunter Gemeinschaft friedlich miteinander leben können, wo sie einen guten Platz für sich und die Familie finden“, erklärt Anna Andrick.

Bunte Punkte zur Mitte

Dazu laufen auf der Kerze aus allen Richtungen bunte Punkte auf die Mitte zu. Eine Symbolik dafür, dass hier das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft durch Integration gelingt.

Anna Andrick mag Ostern mehr noch als Weihnachten. „Dieses Fest mit seinen besonderen Momenten gibt mir das Gefühl, dass in unseren Herzen etwas passiert.“ Deshalb erfreut sie sich daran, die gute Botschaft von der Auferstehung auf diese Weise zu transportieren. Gearbeitet hat sie die Osterkerzen zu Hause im Wohnzimmer während der Schlafenszeit ihrer Tochter.

Das Licht von Ostern

Gerne besucht sie zu Ostern oder danach die Kirchen Halterns, um zu sehen, wie das Licht von Ostern leuchtet. „Es ist einfach schön zu sehen, dass ich einen Beitrag zur Gemeinschaft der Kirche leisten kann.“

Gerade in den schweren Stunden soll das Licht dieser Kerze die Sorgen und Dunkelheiten verändern. Und in St. Sixtus speziell ist die Osterkerze 2025 noch ein wenig mehr: ein farbenfrohes Zeichen für christlich gelebte Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe.