Christian Hölper aus Haltern und seine Peugeot 504 Cabrios „Beim Bremsen ging das Radio aus“

Cruisen im Cabrio: Christian Hölpers Leidenschaft gehört dem Peugeot 504
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Oldtimer zu fahren ist auch immer ein bisschen ein Abenteuer. Davon kann Christian Hölper viele Geschichten erzählen. „Bei meinem ersten Peugeot 504 Cabrio ging anfangs beim Bremsen immer das Radio aus“, sagt er und schmunzelt. „Woran das lag, habe ich erst durch Mitglieder des Peugeot 504 Cabrio-Clubs erfahren.“

Seit 2005 ist der Halterner selbst erster Vorsitzender dieses Clubs, der Mitglieder aus ganz Deutschland in seinen Reihen zählt. „230 sind es aktuell, sie besitzen 315 Autos, Cabrios und Coupés des 504. In Haltern gibt es noch ein zweites Mitglied, den habe ich infiziert“, sagt Hölper.

Was hat ihn an diesem Auto fasziniert, das nicht unbedingt zu den Massenartikeln auf deutschen Straßen zählte? „Vor allem das Design“, gerät Hölper ins Schwärmen. „Die Karosserie wurde von der italienischen Design-Schmiede Pininfarina entworfen und dort auch produziert. In Frankreich wurde anschließend die Technik eingebaut.“

Tausche BMW gegen Peugeot

Schon die Geschichte, wie Christian Hölper selbst an sein erstes 504er Cabrio kam, ist ein wenig abenteuerlich. Der gebürtige Marler wuchs in Haltern auf, machte hier sein Abi und studierte anschließend Maschinenbau mit Schwerpunkt Kfz-Technik in Aachen.

„Ein Studienfreund überließ mir sein BMW-Cabrio und übernahm ein Peugeot 504 Cabrio seines Großvaters. In dem BMW sind meine Frau und ich zur Trauung gefahren, aber dann wollte er eines Tages den BMW zurück, ich übernahm den Peugeot. ‚Du hast zwei Cabrios aber nur eine Garage‘, habe ich zu ihm gesagt, und er willigte ein“, erzählt Christian Hölper. „Das war 1998.“

Vier Peugeot 504 stehen in einer Halle
Drei Cabrios, ein Coupé: Vier Peugeot 504 stehen in der Halle, ein fünfter wird gerade restauriert. © Jürgen Wolter

Leider war an dem Peugeot die Windschutzscheibe defekt. Christian Hölper bestellte eine neue, aber es stellte sich heraus: Sie passte nicht. Auch ein zweites Exemplar ließ sich nicht einbauen. „Dann habe ich bei Peugeot angerufen und die haben mir gesagt: Die Scheiben gibt es schon längst nicht mehr.“ Das Auto wurde als Coupé bis 1983, als Cabrio nur bis 1977 gebaut.

Kontakt zum Club

Die Lösung fand Hölper beim Peugeot 504 Cabrio Club. „Ich habe mich an den ‚Peugeot Papst‘ Ludwig Biewen in Saarburg gewandt“, erzählt er. „Daraufhin bekam ich auch eine Scheibe geschickt, die ist aber beim Transport kaputt gegangen. Also bin ich dann selbst nach Saarburg gefahren, und so entstand der Kontakt zum Club. 1999 bin ich eingetreten.“

Peugeot 504 Cabrio
Breite Nase, nostalgische Eleganz: der Peugeot 504 Cabrio von Christian Hölper. © Jürgen Wolter

Seitdem nimmt Christian Hölper regelmäßig an den jährlich zwei Treffen teil, die der Club organisiert. „Dort gibt es auch immer Ausfahrten, zuletzt waren wir in Billerbeck“, erzählt er. „Haltern war aber bisher noch kein Treffpunkt.“

Der Diplom-Ingenieur betreibt heute ein Kfz-Sachverständigenbüro mit Dekra-Stützpunkt an der Recklinghäuser Straße in Haltern, in Olfen hat er inzwischen eine Dependance eröffnet. Gegründet hatte das Büro sein Vater Paul, zunächst am Wohnsitz in Hamm-Bossendorf, 1980 erfolgte der Umzug an die Recklinghäuser Straße. „Ich bin zwischen den Autos groß geworden“, sagt Christian Hölper. „Da lag es nahe, dass ich auch diesen Berufsweg eingeschlagen habe.“

Schriftzug und Logo der Design-Schmiede Pininfarina
Das 504 Cabrio wurde in der italienischen Design-Schmiede Pininfarina entworfen und hergestellt. © Jürgen Wolter

Inzwischen stehen vier Peugeot 504 OIdtimer in einer Halle, ein Coupé und drei Cabrios. Ein fünfter wird gerade restauriert. „Den werden wir im Rallye-Look wieder aufbauen, denn den 504 hat Peugeot auch im Rallyesport eingesetzt“, sagt Christian Hölper.

Halbes Auto verschenkt

Der 504 wurde mit unterschiedlichen Motorisierungen hergestellt, zunächst nur als Vier-Zylinder später auch als V6. Sie leisteten zwischen 101 und 144 PS. „Mein erster ist ein Vierzylinder, die anderen haben alle einen Sechs-Zylinder-Motor. Von dem ersten habe ich die Hälfte meiner Frau geschenkt, wir wissen nur nicht genau, welche wem gehört. Im Zweifel habe ich immer die, die repariert werden muss, wenn mal was defekt ist.“

Cockpit im Peugeot V6 Cabrio.
Cockpit im Peugeot V6 Cabrio. © Jürgen Wolter

30.000 bis 40.000 Euro muss man heute für ein Cabrio des Peugeot 504 hinlegen. „Das Coupé ist mit rund 25.000 Euro noch preiswerter, zieht aber auch im Preis an“, weiß Christian Hölper. Die Ausfahrten nutzt er zum Cruisen und nicht zum Rasen. „Die Beschleunigungswerte waren zwar sehr gut, sind aber mit den heutigen natürlich nicht vergleichbar“, sagt Christian Hölper. Der Peugeot 504, das ist für ihn vor allem Ausdruck eines elegant-nostalgischen Lebensgefühls.

Peugeot 504 Cabrio
Die schlanke Linie des Peugeot 504 Cabrio hat es Christian Hölper angetan. © Jürgen Wolter

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