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Orkantief „Sabine“ sorgt in Haltern für einen Stromrekord bei der Windenergie
Windräder
Mit Windgeschwindigkeiten deutlich über 100 km/h fegte Orkan „Sabine“ über Deutschland. Das sorgte auch für einen Rekord: In Haltern produzierten die Windräder so viel Strom wie nie zuvor.
Orkantief „Sabine“ hat in der Nacht von Sonntag auf Montag heftige Sturmböen nach Haltern gebracht. Dabei hat er aber nicht nur Schaden angerichtet und Bäume entwurzelt, sondern auch den 18 Windrädern auf Halterner Stadtgebiet ordentlich Anschwung gegeben.
Mit einer Leistung von 48,4 Megawatt kamen sie zu den Spitzenzeiten des Orkans nahe an die theoretische Nennleistung von 50 Megawatt. „Ich würde die Aussage wagen, dass das der höchste Wert ist, den die Windkraft jemals in Haltern an Leistung gebracht hat“, sagt Thomas Liedtke, Pressesprecher der Stadtwerke in Haltern. Zum Vergleich: Am 2. Februar (Sonntag) produzierten die Windräder in Haltern 27 Megawatt Strom.
„Wir gehen davon aus, dass insbesondere am Sonntag, an dem der Stromverbrauch wegen der geschlossenen Betriebe und Büros traditionell niedrig ist, ein deutlicher Stromüberschuss ins vorgelagerte Netz eingespeist wurde“, sagt Liedtke. Genaue Zahlen dafür gebe es aber erst nach der monatlichen Bilanzierung der vorgelagerten Netzbetreiber. Im Jahr 2019 wurden rund 120 Millionen kWh Strom verbraucht, die Windkraftanlagen produzierten 125 Millionen kWh.
Windräder schalten sich bei einer bestimmten Geschwindigkeit ab
Probleme, wegen zu viel Strom im Netz, habe es keine gegeben, weil die Netze entsprechend ausgelegt seien. Windräder würden sich je nach Bauart bei rund 25 Metern pro Sekunde abschalten, erklärt Liedtke. „Dieser Wert wurde nach unseren Erkenntnissen bei ‚Sabine‘ nicht erreicht.“
Auch deutschlandweit sorgte der Orkan für einen Rekord: Zeitweise seien rund 43,7 Gigawatt Windstrom ins Netz eingespeist worden, sagte eine Sprecherin des Übertragungsnetzbetreibers Tennet der Nachrichtenagentur dpa. Damit wurde der bisherige Rekordwert von 43,4 Gigawatt übertroffen. Allein die Windenergie hat nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende zwischen Sonntagmittag und Montagmittag rund 60 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms gedeckt.
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
