Beschwerden ans Ordnungsamt Das ärgert die Halterner am meisten

Beschwerden ans Ordnungsamt: Das ärgert die Halterner am meisten
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Auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch, es könnte unpassender nicht sein, tritt man plötzlich auf dem Bürgersteig in einen Haufen Hundekot. Dann blockiert ein Falschparker die Einfahrt zu dem Unternehmen. Eine Verspätung ist die Folge, die nicht sein müsste, wenn sich alle an die Regeln halten würden.

Solche Ärgernisse sind für das Ordnungsamt in Haltern täglich Brot. Denn das ist meist die erste Anlaufstelle für die Bürger in der Seestadt, wenn sie sich beschweren wollen. Dabei handelt es sich nicht immer um „Lappalien“.

Falschparken beispielsweise kann gefährlich werden, wenn „Fußgänger vom sicheren Gehweg auf die Fahrbahn treten müssen und Radfahrer sich dort in den fließenden Verkehr einordnen müssen, wo ein Schutzbereich für sie ebenfalls wichtig ist“, berichtet Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier.

Falsch parkende Autos stören nicht nur den fließenden Verkehr, sondern können auch Rettungsdienste behindern. „Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 7.714 Verwarnungen zu Parkverstößen ausgestellt“, sagt Hoffmeier weiter.

Viele Halternerinnen und Halterner haben sich auch über die illegale Müllentsorgung in der Seestadt beschwert. „Dazu gingen im vergangenen Jahr 111 Meldungen über den Mängelmelder ein.“ Etwa genauso viele Meldungen kommen auf anderem Weg beim Ordnungsamt an. Oft sei es aber schwierig, die Täter zu ermitteln.

Wilde Müllkippe am Straßenrand
In Haltern kommt es immer wieder zur illegalen Müllentsorgung in der freien Natur. © Privat

Lärm und illegale Müllentsorgung

Aber Lärm beschäftigt die Menschen in Haltern. Das kann die Party des Nachbarn sein oder Hundegebell nebenan. „Es gibt auch immer wieder Hinweise, dass der Nachbar die Mittagsruhe nicht einhält oder sonntags den Rasen mäht“, so die Stadtsprecherin. Teilweise seien auch Beschwerden über Lärmimmissionen, die von Gaststätten oder Sportanlagen ausgehen, dabei.

Nachbarschaftsstreitigkeiten gehören zum Arbeitsalltag des Ordnungsamts in Haltern. Wegen „Grünüberwuchs“ registrieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laut Hoffmeier eine größere Anzahl von Beschwerden, weil beispielsweise Hecken nicht geschnitten wurden oder Sträucher in den öffentlichen Raum hineinragen.

Privater Rechtsweg notwendig?

Oft müssen die Auseinandersetzungen jedoch auf dem privaten Rechtsweg geklärt werden. „Hier verweist das Ordnungsamt auch an Schiedsmann Markus Gronemeyer, der Streitigkeiten unter Nachbarn außergerichtlich zu moderieren versucht“, erklärt die Stadtsprecherin.

Die Zahl der Meldungen, die beim Ordnungsamt im vergangenen Jahr eingegangen sind, mit den Zahlen aus dem Jahr 2021 zu vergleichen, würde zu einem verzerrten Ergebnis führen, „da das Vorjahr noch Corona-geprägt war“. Während der Pandemie gingen in Haltern die meisten Beschwerden und Hinweise in Richtung Maskenverstöße oder Verstöße gegen das Kontaktverbot.

Die Stadtsprecherin glaubt, dass im Jahr 2022 „dem Ordnungsamt die meisten Beschwerden und Hinweise zu Parkverstößen und Lärmbelästigungen gemeldet wurden“.

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