Die Liebe zu alten Autos rostet nicht, ja sie wird nur immer größer, je mehr Jahre die Fahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sind. Das zeigte jedenfalls der zweite Oldtimertag in Haltern, bei dem sich rund um manche historische Schönheit mit vier Rädern auf dem Marktplatz kleine staunende Menschentrauben bildeten.
Gegen kleines Entgelt konnte man sich in einem der Oldtimer rund um die Stadt brausen lassen. Davon machten die Besucher des Events in Kombination mit einem verkaufsoffenen Sonntag rege Gebrauch. So landete ein Euro nach dem anderen in die Kasse der Veranstalter, dem Rotary Club Haltern, der Stadtagentur und dem Oldtimer-Stammtisch Haltern, und machte die Aktion doppelt erfolgreich.
Als Benefizevent angelegt, ist der komplette Erlös nämlich für die Halterner Tafel bestimmt. Anette Brachthäuser, die gemeinsam mit Leo Vortkamp über die Kasse wachte, konnte schon früh am Nachmittag melden, dass die Einnahmen des letzten Jahres von 1500 Euro diesmal vermutlich übertroffen werden.
Nicht ein Cent werde für den Spritverbrauch der Oldtimerbesitzer verwendet, verdeutlichte Michael Heistermann, der gemeinsam mit Christian Koop die Moderation übernommen hatte.
Dass die Ausgaben durchaus unterschiedlich ausfallen können, zeigten die Nachfragen bei einigen Fahrern. Der Eigenbau aus einem VW-Käfer mit unter anderem Scirocco-Sitzen, extra breiten Reifen aus den USA und 34 PS unter der Haube von Werner Overhoff kommt mit etwa 10 Litern pro 100 km aus. Auf 15 Liter kommt der Mustang von 1966, mit dem Reinhard Heine unterwegs ist. Ihm gefällt vor allem die Ursprünglichkeit seine Oldtimers. „Ich bin noch selbst das einzige Assistenzsystem“, erklärte er schmunzelnd.

Der Gardner Douglas Cobra 427er von Christian Zywicki schluckt dagegen rund 26 Liter und mehr auf 100 km. „Das hängt davon ab, wie viel Spaß man haben will“, sagte der Besitzer mit einem Augenzwinkern vor der nächsten Ausfahrt. Sein Fahrzeug ist an diesem Sonntag auf dem Marktplatz geradezu heiß begehrt. Das mag wohl auch an den 460 PS und seinem einzigartigen Sound liegen, mit dem das Auto durchstartet.
Allen Fahrern war am Sonntag gemein, dass sie ihre nostalgischen Fahrzeuge gerne für den guten Zweck zur Verfügung stellten. Im letzten Jahr ging die Möglichkeit, mitzufahren, sogar buchstäblich ins Herz. Eine schwer erkrankte Mitfahrende habe Tränen vergossen und sich unheimlich gefreut („Dass ich das noch erleben darf“), berichtete einer der Fahrer. Das habe auch ihn selbst sehr berührt.
Fotos vom Oldtimertag auf halternerzeitung.de