Beim Blick in den Himmel kann man derzeit mit ein wenig Glück eine außergewöhnliche Entdeckung machen. Komet „C/2023 P1 Nishimura“ wandert aktuell gen Osten vom Sternbild des Zwillings in das Sternbild Krebs. Anfang September ist der Komet am hellsten und unter Umständen auch mit bloßem Auge erkennbar.
Kurz vor Sonnenaufgang sei er in Richtung Osten aufzuspüren, sagt Rainer Sparenberg. „Wobei ein Fernglas sehr hilfreich ist. Zum Aufsuchen sollte man aber schon wissen, wo er steht und sich im Internet informieren.“ Sparenberg empfiehlt auch, in einer dunklen, ländlichen Gegend Ausschau zu halten.
Der Astrofotograf hat Aufnahmen des Kometen in Sythen gemacht. Eine Detailaufnahme mit einem Teleskop (Brennweite 1000 Millimeter) bildet sogar seine Bewegung am Sternenhimmel ab. Rainer Sparenberg legte dafür mehrere Fotos übereinander und vereinte sie zu einem Bild. Dabei zentrierte er die Aufnahmen auf den Kometenkern, sodass die Sterne als Striche erscheinen und das Bild dynamisch wirkt.

„C/2023 P1 Nishimura“ wurde Anfang August von dem japanischen Hobbyastronomen Hideo Nishimura entdeckt und nach ihm benannt. Noch ungefähr bis 10. September soll er über Deutschland zu sehen sein. Seine Herkunft ist noch nicht geklärt.
Es gibt allerdings erste Hinweise, wonach die Umlaufbahn darauf hindeutet, dass „Nishimura“ nicht aus unserem Sonnensystem stammt. Es könnte sich also um ein interstellares Objekt handeln. Das würde den Kometen noch besonderer machen, denn bislang wurden erst zwei interstellare Objekte in unserem Sonnensystem nachgewiesen.
Und womöglich ist gerade die erste und zugleich letzte Gelegenheit, „Nishimura“ am Himmel zu sehen. Berechnungen zufolge kommt der Komet der Sonne demnächst bedrohlich nah und könnte zerfallen.
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