Nach Vintage-Markt-Absage: Veranstalter Rainer Zinke (64) wird nicht aufgeben

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Nach Vintage-Markt-Absage: Veranstalter Rainer Zinke (64) wird nicht aufgeben

rnMessen in Haltern

Die Veranstalterbranche leidet weiter unter der Corona-Pandemie. Aktuell musste „Messecom Nord“ den Vintage-Markt in der Seestadthalle absagen. Wie steht es um die anderen Messen in Haltern?

Haltern

, 29.01.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich wollte Rainer Zinke von Messecom Nord am Sonntag (30. Januar) wieder einen seiner beliebten Vintage-Märkte in der Seestadthalle durchführen. Doch daraus wurde nichts. „Die Planungen starten Wochen vor dem eigentlichen Messetermin. Ausgerechnet mitten in den Vorbereitungen machte sich Omikron breit und sorgte für mächtige Unruhe in Deutschland, bei uns, bei den Behörden, bei unseren Ausstellern und wahrscheinlich auch bei unseren Besuchern“, erklärt Rainer Zinke (64) auf Anfrage.

Mit Masken und Hygiene-Regeln fand die Handwerkerleistungsschau unter anderem 2020 statt.

Mit Masken und Hygiene-Regeln fand die Handwerkerleistungsschau unter anderem 2020 statt. © Jürgen Wolter (A)

Nach heutiger Gesetzeslage hätte er die Messe durchführen können. „Die Erfüllung der Auflagen, an die wir uns mittlerweile aus dem Vorjahr gewöhnt haben, hätten wir erfüllen können“, so Zinke. Aber: Eine erfolgreiche Veranstaltung durchzuführen, hänge nicht nur davon ab, einen Termin zu bestimmen, sondern an der Bereitschaft der Aussteller, die Veranstaltung kostenpflichtig zu buchen, und an der Einschätzung, ausreichend Besucher für den Veranstaltungstag zu gewinnen.

Keine schwach besuchte Veranstaltung präsentieren

„Unsere Besucher und Aussteller sind an unseren Erfolg der Vintage-Reihe gewöhnt und wir waren nicht bereit, im Januar eine halbgefüllte und schwach besuchte Veranstaltung zu präsentieren. Alle wirtschaftlichen Parameter waren zu unsicher.“ Zudem hätten politische Entscheidungen im Raum gestanden, öffentliche Veranstaltungen ganz abzusagen. „Wir haben darauf hin zum Jahreswechsel die Werbung für den 30. Januar eingestellt und den Termin abgesagt“, so Zinke.

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Zwischen Messecom Nord und den Ausstellern gebe es eine „spezielle“ Corona-Vereinbarung, so Rainer Zinke weiter. Er bringt sie auf die kurze Formel: Keine Messe – kein Geld – keine Verpflichtungen – kein Risiko. Er erklärt das Prozedere: „Da eine Vorplanung einer Messe nicht vom Himmel fällt und viele Dinge vorbereitet werden müssen, trifft der Aussteller zunächst eine Vorentscheidung, welcher Wunschplatz für ihn infrage kommt und klärt mit uns alle Eck-Details. Mit diesem Planungsrahmen warten wir gemeinschaftlich alle Entwicklungen ab.“

Rund drei Wochen vor Messestart können der Veranstalter und die Aussteller die Situation sehr gut abschätzen. Ab diesem Zeitfenster werde die Vorplanung auf „Go“ gestellt und erst dann erfolge die Rechnungsstellung gegenüber dem Aussteller. „Ich denke, eine absolut faire Regelung ohne Risiko. Seit zwei Jahren praktizieren wir dieses Verfahren ohne jegliche Komplikationen“, so Rainer Zinke.

Messecom Nord ist ein Familienunternehmen

Dennoch ist die Corona-Situation für das Familienunternehmen Messecom Nord eine ziemliche Herausforderung. „Ich kann froh sein, dass wir nicht als Neu-Unternehmen mit wirtschaftlich wackeligen Füßen am Markt vertreten sind und dass die betrieblichen Corona-Hilfen greifen. Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Mensch, daher glaube ich, dass wir bis 2023 die Situation wieder im Griff haben“, so Rainer Zinke.

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In den nächsten Jahren steht auch ein Führungswechsel bei dem Marler Unternehmen an. Rainer Zinkes Tochter Anika, die bereits jetzt viele Fäden in der Hand hält, wird nachrücken. „Wir haben in der Zukunft noch einiges vor und wollen unser Programm noch weiter ausbauen. Nach dem Sommer, bislang immer eine Corona freie Zeit, warten noch sechs weitere Veranstaltungen auf uns. Ein straffes Programm für uns, aber aufgeben gilt halt nicht“, schaut Rainer Zinke optimistisch nach vorne.

Bisher noch drei Veranstaltungen in Haltern geplant

Geplant sind in diesem Jahr in Haltern noch zwei Vintage-Märkte am 13. März und 13. November. Am 3. und 4. April soll die mittlerweile 26. Handwerker-Leistungsschau stattfinden. „Im Jahr 2020 und 2021 mussten wir aufgrund der jeweiligen Lockdowns die Messen jeweils aus dem Frühjahr in den Herbst verlegen. Natürlich hoffen wir für alle Planungen, dass die Impfquote weiter steigt und dass wir lernen, mit Omikron besser umzugehen. Hier liegt der Schlüssel für die Durchführung unserer Messen.“