Die Angeklagten kurz vor Prozessbeginn am 10. August. Ganz rechts außen: der angeklagte Rechtsanwalt. In der zweiten Reihe, zweiter von links (noch sitzend): der Kfz-Gutachter.

Die Angeklagten kurz vor Prozessbeginn am 10. August. Ganz rechts außen: der angeklagte Rechtsanwalt. In der zweiten Reihe, zweiter von links (noch sitzend): der Kfz-Gutachter. © Werner von Braunschweig

„Möchte Anwalt bleiben“: Verdächtigter Jurist gibt sich kämpferisch

rnBetrugsvorwürfe

Im „Autobumser-Prozess“ gegen einen Anwalt aus Haltern und einen Kfz-Gutachter aus Datteln haben sich die Reihen gelichtet. Es gab inzwischen erste Urteile gegen Mitangeklagte.

Haltern, Datteln

, 15.09.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Im Prozess um eine mutmaßliche Serie von betrügerisch inszenierten Autounfällen im Ruhrgebiet hat das Bochumer Landgericht gegen ein Duo aus Oberhausen eine Geldstrafe (900 Euro) verhängt beziehungsweise einen Freispruch ausgeurteilt. Das Verfahren gegen die drei Hauptangeklagten, darunter ein Anwalt (45) aus Haltern und ein Kfz-Gutachter (51) aus Datteln, geht derweil weiter.

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Der angeklagte Rechtsanwalt aus Haltern (mit auswärtigem Kanzleisitz) erklärte jetzt, dass er sein knappes Bestreiten der Vorwürfe vom Prozessauftakt an einem der kommenden Sitzungstage durch Verlesung einer Erklärung ergänzen werde. „Ich bin gerne Anwalt und ich möchte es auch gerne bleiben“, schickte der in Haltern lebende Jurist voraus. Fakt ist: Im Fall einer Verurteilung droht der Verlust der Anwaltszulassung.

Urteil fällt wohl erst im Dezember

Laut Staatsanwaltschaft soll ein Angeklagter aus Bochum binnen drei Jahren 22 Verkehrsunfälle inszeniert haben und über den angeblich eingeweihten Anwalt zu Unrecht rund 30.000 Euro von Versicherern geltend gemacht haben. Der Kfz-Sachverständige aus Datteln soll zuvor in Gutachten „falsche Angaben zu den Vorschäden der Fahrzeuge“ gemacht haben, so die Anklage. Auch der 51-Jährige hat die Verstrickung in die mutmaßliche Betrugsserie gleich zu Prozessbeginn zurückgewiesen.

Stand jetzt ist frühestens am 22. Dezember mit den Urteilen zu rechnen.

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