Er war Messdiener, Mitglied in der Katholischen Jungen Gemeinschaft (KJG), Bote für die Kirchenzeitung – Max Weiß ist in Haltern mit der katholischen Pfarrei St. Sixtus aufgewachsen und katholisch sozialisiert worden. Der Frisörsalon seines Vaters im Schatten der St.-Sixtus-Kirche war sein zweites Zuhause.
In Haltern war er bekannt unter dem Namen Max Dreckmann. Kürzlich hat der 38-Jährige geheiratet und den Namen seiner Frau angenommen. Am vergangenen Wochenende wurde er im St. Paulus Dom zu Münster von Bischof Felix Genn als Pastoralreferent beauftragt.
„Zunächst habe ich mich als Jugendlicher eher von der Kirche distanziert“, erinnert sich Max Weiß. Er zog nach Frankfurt, wo er Geschichte und Philosophie studierte – und seinem politischen Interesse nachgehen konnte. „Ich war auf jeder Demo in und um Frankfurt zu finden“, blickt er zurück.
Leidenschaft für Theologie
Aber etwas fehlte dem gebürtigen Halterner. Nach dem Grundstudium wechselte er nach Münster und besuchte Theologievorlesungen. „Durch ein theologisches Studium werden Sie nicht mehr glauben“, hatte man ihm damals prophezeit. Das Gegenteil war der Fall.
Die Leidenschaft für Theologie war bei Max Weiß entfacht, die Entscheidung für eine Promotion im Anschluss an das Studium schnell getroffen. Die parallele Zeit als pastoraler Mitarbeiter in der Pfarrei St. Franziskus in Münster betrachtete er damals als Probezeit.
„Zeit an die Ränder zu gehen“
„Ich bin mit ganzem Herzen Seelsorger und Theologe“, sagt Max Weiß heute. Er wohnt im Stadtteil Coerde, der als einer von Münsters sozialen Brennpunkten gilt und fühlt sich dort wohl. „Jetzt ist die Zeit, um an die Ränder zu gehen“, definiert er sein Kirchenbild.

Max Weiß wird als hauptamtlicher Mitarbeiter im Gemeinderat in Coerde mitarbeiten und künftig auch Beerdigungsdienste übernehmen. Längst ist außerdem die Hilfe für die Menschen in der Ukraine zu einem Herzensprojekt geworden. Zum zehnten Mal seit Ausbruch des Krieges wird der Pastoralreferent im Winter an die ukrainische Grenze reisen, um Hilfsgüter abzugeben.
Max Weiß bereitet mit einer halben Stelle weiter seine Promotion im Fach Theologie an der Universität Münster vor. Drei Jahre hat Weiß in der Pfarrei St. Franziskus in Münster seine Ausbildung zum Pastoralreferenten absolviert und will sich jetzt mit der neuen halben Stelle als Pastoralreferent der seelsorgerischen Arbeit widmen.
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