Ein bisschen aufgeregt waren sie schon: Kinder und Jugendliche aus der Jugendgruppe der Malteser in Haltern halfen kräftig mit beim ersten Café Amalfi, das der Ortsverband ins Leben gerufen hat. Sie servierten Kaffee, Kuchen und frische Waffeln mit Eis.
„Wir haben Kaffee und Kuchen zu den Tischen gebracht. Die Leute waren alle sehr freundlich und haben sich bedankt. Es hat wirklich Spaß gemacht“, sagen Klara und Juli (9 und 10 Jahre alt).
Sie hatten sich sofort freiwillig gemeldet, als die Leiter der Ortsgruppe nach Helfern gesucht hatten. Auch der sechsjährige Max wollte dabei sein. Und für Kjara (14) war der Einsatz schon fast Routine: „Ich helfe auch bei Familienfeiern immer mit und sorge dafür, das alle was zu essen und zu trinken haben“, sagt sie.
Niederschwelliges Angebot
Sie alle helfen gern, denn zu dem Café kommen auch Gäste, die sich keinen Besuch im Café oder Restaurant leisten können. „Es ist ein niederschwelliges Angebot, das allen die Möglichkeit zu einem gemütlichen Kaffeetrinken geben soll, egal ob sie es sich leisten können oder nicht“, sagt Markus Kemper, der Ortseelsorger der Malteser in Haltern.
Die Idee zu dem Café-Treffpunkt entstand in der Weihnachtszeit. Matthias Mersmann, der Ortsbeauftragte der Halterner Malteser, und Mark Schneider, Helfer bei den Maltesern und im Hauptberuf Koch beim benachbarten Pflegedienst PUG, haben sie zusammen ausgetüftelt.
Am 29. Januar öffnete das Café zum ersten Mal. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen der Organisatoren. “Wir hatten mit rund 15 Leuten gerechnet, es kamen aber gut 30“, sagt Markus Kemper.
Gründung des Malteserordens
Das Konzept ging auf: Die Besucher kamen schnell miteinander ins Gespräch. „Es trafen sich Leute wieder, die sich lange nicht gesehen hatten und alle fanden es gut, dass mit dem Abschwächen der Corona-Welle so ein Angebot ins Leben gerufen wird.“

Der Name Café Amalfi deutet auf die Gründung des Malteserordens hin: Er entstand um 1048. Es sollen Kaufleute aus der Seerepublik Amalfi gewesen sein, die vom Kalifen von Ägypten die Genehmigung erhielten, in Jerusalem eine Kirche, ein Konvent und ein Pilgerhospital zu errichten, in dem den Pilgern ohne Unterschied des Glaubens und der Herkunft Schutz und Obdach gewährt werden sollte.
„Diese Idee greift unser Konzept auf. Jeder darf kommen, es wird eine Spendenbox aufgestellt, aber grundsätzlich ist das Angebot kostenlos“, sagt Matthias Mersmann. In Zukunft soll das Café Amalfi an jedem letzten Sonntag eines Monats öffnen, das nächste Mal wieder am 26. Februar.
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