In den vergangenen Jahren machten die Maisfelder in Haltern meist einen traurigen Eindruck: Das Laub war verdorrt, die Pflanzen waren mickrig und hatten kaum Früchte angesetzt. Das ist 2023, zumindest in Haltern, aber anders.
„Wir erwarten in Haltern eine überdurchschnittlich gute Ernte“, sagt Landwirt Ludger Winkelkotte, der selbst Mais anbaut zur Fütterung seiner Schweine. „Der Mais hat ausreichend Regen bekommen und zwischendurch gab es auch immer wieder warme Phasen für die Reife.“
Allerdings sei der Ertrag nicht überall gleich gut, schränkt Winkelkotte ein. „Hier in Haltern haben wir leichte Böden, da steht der Mais sehr gut. Woanders, beispielsweise in Billerbeck, wo es schwere Böden gibt, war das Frühjahr zu nass. Die Aussaat bzw. das Legen von Mais in den Böden hat sich dort verzögert. Deshalb wird die Ernte dort voraussichtlich nicht so gut sein.“
Maisernte beginnt bereits
Die Ernte von Silomais habe bereits begonnen, so Ludger Winkelkotte. Beim Körnermais erwartet er einen Erntebeginn Ende September, Anfang Oktober.
Während Silomais für die Tierernährung und Biogasmais auf die gleiche Weise verarbeitet werden, unterscheidet sich die Körnermaisernte deutlich davon. Darauf weist der Branchendienst „top agrar online“ hin. Die bei der Körnermaisernte anfallenden Körner können sowohl für die Tierfütterung als auch für die menschliche Ernährung verwendet werden.

Der optimale Erntezeitpunkt für Mais hängt vom Verwendungszweck ab. Für Silomais sollte die Ernte erfolgen, wenn der Gesamttrockensubstanzgehalt des Maises zwischen 30 und 35 Prozent liegt. Bei Körnermais ist die Ernte optimal, wenn die Körner einen Feuchtigkeitsgehalt von 20 bis 25 Prozent aufweisen, informiert der Fachdienst
Silomais oder Körnermais
„Beim Silomais wird die gesamte Pflanze geerntet und gehäckselt“, sagt Ludger Winkelkotte. „Auch der Rinderzüchter zerkleinert die Futterpflanze. Anders ist es beim Körnermais, der in der Schweinezucht verfüttert wird, der aber auch in den Lebensmittelhandel kommt. Hier ernten wir nur die Maiskolben.“

Ludger Winkelkotte pflanzt auf etwa 30 Hektar Fläche Mais an. „Der wird mit dem Mähdrescher geerntet, auf den ein Pflücker aufgesetzt ist“, sagt er. „Er trennt die Maiskolben von der Pflanze und sorgt dafür, dass letztlich nur die Körner übrig bleiben.“
Beim Silomais kommt dagegen ein Häcksler zum Einsatz, der die gesamte Pflanze einige Zentimeter über dem Boden abschneidet und alles zerkleinert. „Auch hier kommt es aber auf den Stärkeanteil an, der sich vor allem in den Maiskolben befindet“, so Ludger Winkelkotte.
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